101 Lehrerfortbildung

Lehrerfortbildung im Südsudan

Die Kontakte zum Südsudan entstanden 2010 bei einem Besuch von Gertrud Schweizer-Ehrler in Juba, als sie bei den Comboni Missionaren Unterkunft fand. Dort erfuhr sie auch von Pater Gregor Schmidt, der in Tali tätig ist und im Februar seinen Heimaturlaub in Deutschland machte.
Pater Gregor Schmidt, den wir bei unserer Vorstandssitzung im Februar 2011 in Leutkirch willkommen heißen durften, schilderte uns die Situation im Südsudan mit ergreifenden Bildern.
Durch den fast 30 jährigen Krieg wurde vieles zerstört. Früher gab es Häuser, jetzt nur einfache Hütten. Die Analphabeten Quote im Südsudan liegt bei ca. 85 %, in der Region Tali, ca. 250 km bzw. eine Tagesreise von Juba entfernt, noch höher. Eine kleine Schule hat die Mission bereits, diese soll noch erweitert werden. Die Lehrer dort gingen selbst nicht lange zur Schule. Nun sollen sie eine Fortbildung erhalten um ihre Aufgabe besser ausüben zu können. Der Kurs wird einmal im Jahr in den Ferien stattfinden und erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren. Tukolere Wamu hat die Finanzierung der ersten Phase zugesagt.

April 2013

April 2013

Bei der Lehrerfortbildung von Januar bis April 2013 haben sieben Lehrer teilgenommen. Einer der Teilnehmer ist bereits das dritte Mal dabei und kann nächstes Jahr ein Zertifikat erwerben.

Zwei Tutoren des South Sudan Teachers Training Institutes sind nach Tali gekommen um die Lehrer beim Unterricht zu coachen.

Schule in Tali

Die Schule der Comboni Missionare in Tali, Südsudan. Qualifiziertes Personal fehlt noch.

August 2014

August  2014

-Auszug des Berichts von Pater Markus-

Für die Bevölkerung von Tali im Südsudan war das Jahr 2014 eine große Herausforderung.

Die Unruhen, die Ende 2013 zwischen dem Präsidenten und dem ehemaligen Vizepräsidenten ausbrachen, setzten den Menschen sehr zu. Viele mussten flüchten und konnten ihre Felder nicht mehr bestellen, Hunger breitete sich aus. Straßen und Brücken wurden nicht mehr repariert. Hilfstransporte können wegen der schlechten Straßen die Flüchtlinge im Land nicht erreichen. Auch die Missionsstation der Comboni Missionare in Tali, 250km von der Hauptstadt Juba entfernt, ist von der Außenwelt abgeschlossen.

Durch die vielen Regenfälle breiteten sich Krankheiten wie Malaria, Cholera und Durchfall aus. Es fehlt an Medikamenten und Fachpersonal. Die Missionsstation hatte Glück, sie bekamen Unterstützung von vier Franziskanerinnen. Sie arbeiten im Bereich Gesundheit und Frauen.

Die Combonimissionare sind trotz der schwierigen Situation froh in Tali zu sein zu dürfen um die Menschen dort zu unterstützen.

Der Südsudan hat die höchste Rate an Analphabeten. Dank Tukolere Wamu konnte ein Lehrer eingestellt werden. Er unterrichtet Frauen in Lesen Schreiben und Mathematik.

Eine Gruppe Frauen hat einen Nähkurs begonnen. Der Lehrer ist ein älterer Schneider aus dem Nachbardorf. Bisher war der Beruf des Schneiders ein Männerberuf. Manche Frauen haben aber erkannt, dass sie sich so ein kleines Einkommen erwirtschaften können.

Die Maismühle für die Jugendgruppe „“Tindilo“ wird umgesetzt, sobald die Infrastruktur es zulässt.

Oktober 2015

Pater Markus schreibt in seinem Bericht, dass die Lage in Tali ist einigermaßen sicher ist. In der Umgebung gibt es jedoch viele Konflikte mit Toten (Western Equatoria). Davon ist auch Yambio betroffen, wo normal die Lehrerausbildung stattfindet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage bis Ende des Jahres entwickelt. Die Kursgebühr ist für 2015 um 200$ pro Person angehoben worden. Für die sieben Kandidaten mussten sie deshalb 4.900 (7 x 700$) bezahlen. 1.400$ mehr als vom Kindermissionswerk (Sternsinger) übernommen wird.