385 Unterstützung einer Familie mit HIV

Juni 2025

Ein Auszug aus dem Bericht von Helga Merkelbach:

„Ein Raum, nicht größer als 10 m², Lehmwände, Lehmboden, Fensterloch, ein Dach durch dessen Löcher Licht ins Dunkel fällt: Alice, die alleinerziehende Mutter von sechs Kindern im Alter zwischen 6 und 21, muss dafür jeden Monat umgerechnet acht Euro aufbringen, die sie nicht hat. Jedes Kind hat einen anderen Vater, keiner zeigt Verantwortung. Alice‘ Schwester hat Miete und Schulgeld für die beiden älteren Mädchen bezahlt, aber nun ist ihr informelles Straßengeschäft bankrott und sie kann nicht einmal mehr Schulgeld für die (qualitätvollere) Privatschule ihrer eigenen Kinder aufbringen. Alice ganzer Besitz sind ein paar Blech- und Plastikschüsseln, Matratzen, Decken und seit heute ein Koffer mit Second Hand Kleidung, die wir, fünf deutsche Frauen auf Projektreise, gespendet haben.

Die Kochstelle teilt sie sich mit Nachbarinnen neben der Hütte, Wasser pumpt sie in Kanister, ein paar Hundert Meter entfernt, mitten im Ort. Alice und ihre ältesten drei Kinder haben Aids. Das Gesicht des 21-jährigen Sohnes ist vernarbt; er leidet zusätzlich unter Epilepsie und ist bei einem Anfall ins Kochfeuer gefallen. Deshalb lässt ihn die Mutter nicht mehr aus den Augen und sieht keine Möglichkeit, einer Tätigkeit nachzugehen, die Geld brächte. Sie setzt auf gute Schulbildung der beiden Teen-Töchter und zukünftige Versorgung der ganzen Familie durch die beiden. – Bis dann ist sie selbst bei der täglichen Versorgung mit Essen auf nachbarliche Unterstützung angewiesen. Alle medizinische Hilfe erhält sie im nahen SALEM Hospital.“

Inzwischen konnte ein Stück Land von SALEM gefunden werden. Derzeit entsteht ein kleines Haus für Alice und ihre Kinder. Ein Anbau soll entstehen, um einer weiteren Familie in Not Unterkunft zu bieten. Die Familien dürfen darauf wohnen und Lebensmittel anbauen. Jedoch sind sie nicht im Besitz des Grundstücks bzw. Hauses.

Gemeinsam hat eine Tugende Reisegruppe von nur fünf Frauen die Gelder für das Projekt aufgebracht. Sie waren berührt von der Geschichte von Alice und wollten gemeinsam Hilfe leisten unter der kompetenten Projektbetreuung des Direktors von SALEM Uganda.