118b Leben lebenswert gestalten-Grüner Gürtel

Leben lebenswerter gestalten: Armut bekämpfen, Gesundheit fördern und einen „grünen Gürtel“ schaffen.

Hintergrundinformationen:

Gemeinsam mit SALEM Uganda hat Tukolere Wamu ein Projekt, mit dem Ziel mit einem integrierten Ansatz Dorfgemeinschaften zu unterstützen, entwickelt. Dies beinhaltet v.a. die Verbesserung der Hygiene in den Haushalten, Verbesserung der Ernährungslage, aber auch den Schutz der Umwelt und damit Reduzierung der Gefahren des Klimawandels, der bisher schon zum Leidwesen der Dorfbewohner zu verlängerten Trockenzeiten, Überflutungen, Nahrungsknappheit und Verschlechterung der Bodenbeschaffenheit geführt hat. Dies ist besonders im Einzugsgebiet des SALEM Projektes rund um Kolonyi und in der Region Mbale bzw. Ostuganda zu spüren. 

Projektbegründung: 

Die Notwendigkeit Bäume zu pflanzen wird immer wichtiger insbesondere bei dem sich verändernden Klima. Regen- und Trockenzeiten sind nicht mehr voraussehbar, die ländliche Bevölkerung lebt aber vorwiegend von der Subsistenz-Landwirtschaft.

Die häufigsten Faktoren die zur Abholzung in der Projektregion führen sind:

a) Großer Bedarf an Feuerholz zur Nahrungszubereitung.

b) Holz um Steine zu brennen, daraus werden permanente Häuser gebaut, sowohl für den Eigenbedarf, es werden aber auch viele Steine gebrannt um durch den Verakuf Einkommen zu erzielen.

c) Holz für Baumaterial für die einfachen Wohnhäuser, für Latrinen oder Küchengebäude.

Umsetzung

Zunächst wird das Gespräch mit den Dorfbewohner gesucht, dazu wird eine Dorfversammlung stattfinden. Gemeinsam werden die Teilnehmer die Veränderungen des Klimas, die daraus entstehenden Gefahren, die Möglichkeiten damit umzugehen erkennen und verbalisieren. Auch die Lösungsmöglichkeiten sollen von den Dorfbewohnern selber gesucht und gefunden werden.

Tukolere Wamu in Kooperation mit SALEM Uganda kann dann die gefundenen Lösungen unterstützen – z.B. beim Anpflanzen von Bäumen oder beim Bau von energiesparenden Öfen behilflich sein,

Weitere Probleme der Dorfgemeinschaft sind schlechte Hygiene und daraus resultierend eine hohe Anzahl von Erkrankungsfällen v.a. von Durchfallerkrankungen. Das Dorfgesundheitsteam kann hier beratend als auch unterstützend tätig werden.

Geplante Aktivitäten:

1. Sensibilisierung der Dorfgemeinschaft/ Lösungsfindung, Beratung

2. Produktion von  Baumsetzlingen

3. Setzlinge von Obstbäumen werden an Familien ausgegeben

4. Bau von energiesparenden Herden

Nachhaltigkeitsplan

a) Wir planen jedem Schüler, der zu Hause einen energiesparenden Herd mit seiner Familie baut, ein Moskitonetz zu geben. Dies ist gleichzeitig eine weitere Methode um „Leben lebenswerter zu gestalten“ konkret: Malaria zu verhüten.

Die energiesparenden Öfen werden an Schulen gebaut, somit wird dort nicht nur Holz gespart, sondern die Schüler lernen praktisch den Bau des Ofens und der Ofen bleibt ein Demonstrationsobjekt für die Schulleitung, die Kinder und die umgebende Dorfgemeinschaft.

c) Jede Familie wird motiviert mindestens fünf Obstbäume zu pflanzen, dies ist zusätzlich zu den anderen Bäumen, die im Hof bereits sind oder gepflanzt werden. Somit wird eine ausgewogene Ernährung gefördert, ein weiterer Schritt zu einem lebenswerteren Leben.

Das Dorfgesundheitsteam unterstützt die Familien beim Bau von Tipi-Tap-Handwaschern (einfache Kanister, die mit Fußbetrieb Handwaschwasser liefern), den Bau von Geschirr-Abtropfgestellen, rät zur Teilnahme an Impfaktionen um Krankheiten zu verhüten u.v.m.

Involviert in das Projekt ist das SALEM Hospital, das SALEM Dorfgesundheitsteam, finanziert wird das Projekt von Tukolere Wamu unterstützt durch den Weltladen Gerberau, Freiburg.

 

Juli 2015

Inzwischen wurden über 30 energiesparend Öfen gebaut und viele Bäume an Schulen sowie auch in den Gärten von Familien gepflanzt.

Doch es gibt noch einiges zu tun. Viele Menschen haben, bedingt durch Bevölkerungswachstum und Landfragmentierung, nicht genügend Land um Bäume zu pflanzen. Durch die Aufklärung der Dorfgesundheitsarbeiter soll die Beratung erfolgen, hauptsächlich Obstbäume (Avocado, Mango, Guave, Jackfruit) zu pflanzen. Diese können auch auf den Feldern zwischen den Feldfrüchten gepflanzt werden und liefern außerdem Nahrung.

An den Schulen soll vermehrt das Pflanzen von Bäumen angestrebt werden. Jede von Tukolere Wamu im Rahmen des sog. „Tusomeprogrammes” (Projekte Nr. 79)  unterstützte Schule soll einen Wald anlegen. So können Schüler schon Kenntnisse im Pflanzen von Bäumen erhalten, später können sie es als Einkommen schaffende Maßnahme etablieren und z. B. eine kleine Baumschule anlegen.

Insgesamt wird angestrebt Bäume für Obst, Bau- und Feuerholz anzupflanzen so dass ein maximaler Umweltschutz entsteht.