Bukavu, am Kivusee im Osten Kongos gelegen, müsste wegen seiner herrlichen Lage eigentlich unzählige Touristen anlocken. Doch seit 1994, als das Genozid Ruanda über 1 Mio. Menschenleben kostete, gibt es keinen Frieden mehr Osten Kongos. In der Dem. Rep. Kongo sind seit 1998 über 3,5 Mio Menschen durch den Krieg und seine Folgen umgekommen. Die meisten davon im Osten des Landes. Auch dieses Jahr wurde die Stadt überfallen und viele Menschen wurden getötet oder verletzt.
Viele haben ihre Dörfer verlassen müssen, aber Aufnahme finden sie kaum.
Pater Josef Schick, Missionar der „Weißen Väter“ hatte uns im Jahr 2003 nach Bukavu eingeladen. Pater J. Schick ist inzwischen verstorben, doch noch schwer krank bat er uns um Unterstützung für die Menschen im Ostkongo. Nun sind wir in Kontakt mit seinem Nachfolger.
Vor allem die unterernährten Kinder, die in einer kleinen Krankenstation oberhalb der von den Rebellen besetzten Villenviertel Hilfe suchen, brauchen dringend Unterstützung. Viele Menschen flüchten den Übergriffen der Mai-Mai-Rebellen und legen bis zu 250 km lange Fußmärsche bis nach Bukavu zurück. Die Kinder trifft das am schlimmsten. Manche überleben die Strapaze nicht, viele kommen mit weniger als 40 % des Normalgewichtes an. Der italienische Arzt und Missionar Giovanni steht in seiner Krankenstation vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Als wir ankommen, hoffen rund 100 Mütter mit ihren Kindern auf ein klein wenig Hilfe. Giovanni und seine Helfer wissen: Jedes Medikament nutzt bei diesen Menschen nichts, wenn sie nicht mit Grundnahrungsmitteln versorgt werden. Also gibt ihnen der Arzt zuerst Erdnüsse und Wasser, bevor er die Kinder untersucht und behandelt. Die, die zum ersten Mal in die kirchliche Krankenstation kommen, erhalten Kleidung und etwas Nahrung.
Die Waisenkinder
Immer wieder werden Kinder, die allein auf sich gestellt sind in die Missionsstation gebracht. Mama Sifa, eine Frau aus der Kirchengemeinde, begann vor wenigen Jahre 8 Waisen aufzunehmen. Inzwischen sind es über 100. Die größeren Kinder passen auf die jüngeren auf, gemeinsam wird gekocht, Wäsche gewaschen, spielerisch gesungen und gebetet. Auf uns wirkten viele Kinder von Mama Sifa glücklicher als viele schwer arbeitende Kinder (vor allem Mädchen) auf den Straßen Bukavus. Das provisorische Haus reicht nicht mehr aus. Ein Neubau wurde begonnen. Tukolere wamu konnte einen kleinen Beitrag dazu leisten. Doch weitere Hilfe ist nötig.
Jede Hilfe für die Kinder in Bukavu ist herzlich willkommen!
Dank der Sternsingeraktion diesen Jahres konnte Pater Giovanni in Bukavu, Ostkongo,
3.400,- € für seine Arbeit mit den unterernährten Kindern erhalten. Der restliche Betrag geht an Mama Sifa zum weiteren Ausbau eines Waisenhauses, ebenfalls im Osten Kongos.
Pater Giovanni schreibt :
…”vielen Dank für die 3.400 € Hilfe, die uns Ihre Organisation zu Gunsten der unterernährten Kinder zukommen ließ. Es ist mir sehr wichtig Ihnen mitzuteilen, dass ich das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ Ihrer Organisation sehr schätze, auch wenn meine Arbeit, die ich hier vor sieben Jahren begonnen habe, mehr eine Antwort auf eine „humanitäre Notlage“ war und wirklich mehr auf „Unterstützung“ (wie Sie schon sagten: „Beschaffung von Lebensmitteln und Medikamenten“) basierte. Diese Unterstützung war vor allem auf die Ernährung und Behandlung der Kinder gerichtet, die am schlimmsten betroffen waren. Mittlerweise kann ich Ihre Hilfe jedoch auch gemäß Ihres Prinzips verwenden.
Es ist wirklich ein Zufall, dass Ihre Hilfe genau in dem Moment kam, wo ich beschloss eine Initiative zu starten, welche die aktive Teilnahme der Familien in der Nahrungsversorgung der Kinder favorisiert. Diese Initiative besteht darin, jeder Familie mit unterernährten Kindern kleine Tiere anzuvertrauen, die hier „cobayes“ (Meerschweinchen) heißen, um eine familieninterne Kleintierzucht aufzubauen. Die Familie hält diese Tiere, die sich sehr schnell vermehren im Inneren ihrer Hütten und füttert sie mit wenigen Gräsern. Das kostet nichts und erlaubt ein bisschen Fleisch für die Kinder zu haben. ……
…Mit dem übrigen Geld werde ich vor allem die Familien, die am schwersten betroffen sind unterstützen in den Kleinhandels einzusteigen, wie ich es schon lange mache. …
Möge der Herr Sie segnen, für all das was Ihre Organisation für das Wohl der Ärmsten macht.