29 Kindergarten St. Felix, Dem. Rep. Kongo

Ecole Maternelle/Primaire

Kindergarten St. Felix in Kinshasa, Dem. Rep. Kongo

Im Kongo hat sich die Situation in den letzten 10 Jahren rapide verschlechtert. Der Staat kommt seinen Aufgaben nicht nach. Massive Plünderungen in den Jahren 1991/92 haben das Land und die Stadt Kinshasa vollends zu Grunde gerichtet. Der hoffnungsvolle Anfang 1997, nach dem Sturz Mobutos und der Regierungsübernahme durch Kabila, wurde durch den andauernden Krieg bis heute erstickt. Die systematische Untergrabung von Recht und Gerechtigkeit durch Jahrzehnte tragen ihre negativen Früchte: Korruption, Verantwortungslosigkeit, Diebstahl und Aberglauben (“ndoki”), der bis zum Totschlag, Vergiftung oder Ausschluß aus der Klangemeinschaft geht.

Die Leute beginnen zu begreifen, dass sie selbst mit ihren fast minimalen Mitteln einen Weg suchen müssen um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Pater Bernhard Schweizer, seit 1961 als Steyler Missionar im Kongo tätig, bat “Tukolere wamu e.V.” um Unterstützung für den Bau eines Kindergartens im Stadtteil “Mombele”, in Kinshasa.

In “Mombele” leben derzeit 65 000 Menschen vor allem vom Stamm der “Bateke”, die nach der Unabhängigkeit (1960) von anderen Stadtteilen vertrieben wurden. Der Stadtteil ist bis heute an keine Kanalisierung angeschlossen, das heißt dass die Region sich in der Regenzeit in eine große Wasserpfütze verwandelt.

Was geschieht bereits in “Mombele”:

Die Pfarrei unterstützt eine kleine Nähschule, wo auch Unterricht im Lesen und Schreiben, in der Kindererziehung u.s.w. gegeben wird. Daneben werden Analphabeten unterrichtet, eine Gruppe lernt französisch und lingala.

Der Kindergarten St. Felix:
Bis jetzt gab es keinen Kindergarten in ganz “Mombele”.
In Eigenregie und mit Hilfe eines Steyler Bruders erbauten die Eltern einige “paillottes” (Wellblechhütten). Seit 5. Sept. 2000 können 15 dreijährige, 47 vierjährige und 45 fünfjährige Kinder den Kindergarten besuchen.

Es ist ein Anfang, doch reicht bei Weitem nicht aus.

Was ist geplant:

  • Der Kindergarten soll eine private Insitution sein, von der Pfarrei unterstützt, offen für die Kinder von “Mombele”.
  • Die Eltern sind bereit das Lehrpersonal und die laufenden Kosten zu bezahlen
  • Sie stellen auch das Gelände zur Verfügung
  • Ein Ausschuss überwacht das Projekt
  • Das Personal wurde bereits in den Ferien durch die Pfarrei geschult
  • Die staatliche Erlaubnis zum Betrieb eines Kindergartens liegt bereits vor.
  • Entstehen soll ein permanentes Gebäude für den Kindergarten (4 Gruppenzimmer, 1 Lagerraum, ein Büro und ein Gemeinschaftsraum

Was wird benötigt:
Für den gesamten Bau wurden 85.000 DM veranschlagt.
Der Vorstand von “Tukolere wamu, gemeinsam für Eine Welt e.V.” beschloß in der letzten Vorsandssitzung am 30.09.2000 einen Zuschuß von 10 000 DM zu gewähren.

Brief von Pater B.Schweizer aus dem Kongo, 20. Mai 2001

P. Bernhard Schweizer
B.P. 7763
Kinshasa 1, R.D.Congo

Kinshasa, St. Felix, 20. Mai 2001

Meine Damen und Herren, liebe Sternsinger von Heitersheim, Buggingen und Eschbach

Vor 5 Tagen kam die Überweisung von 8410,00 DM (davon waren 1 400 DM von Eschbach, 5 510 DM von Heitersheim und Buggingen und die restlichen 1 500 DM von der Heitersheimer Weihnachtsaktion) bei unserem Provinzprokur hier im Kongo an. Die Freude war groß!

Bei unseren Eltern, die für ihre Kinder den Kindergarten verwirklicht sehen wie die Fundamente aus dem nassen Sandboden herauskommen; besondere Freude beim Bauleiter, unserem Bruder Simon, der gerade 100 Sack Zement am Bestellen war, denn nach Wochen gab es wieder Zement zu kaufen: zuerst war aller Zement für den Wiederaufbau von der Nachbarstadt Brazzaville bestimmt, dann war die Lieferung für den Bau einer neuen Brücke ins Landesinnere bestimmt; unter der Hand konnte man einige Sack kaufen, aber zu teuer. Dann kam die große Regenzeit, wo unser Stadtviertel Mombele nur unter Schwierigkeiten erreicht werden kann. Sogar unser Mahindera-Jeep ist nicht immer gut gelaunt, wenn er durch Wasser und Schlamm getrieben wird; oft hilft nur noch die Untersetzung; dazu muss bald eine kleine Brücke repariert werden, sonst kommen die Lastwagen mit Sand, Zement und Eisen nicht mehr bis zur Pfarrei durch. Vorgestern kam der letzte Regen, 67 ml. (seit 1. Mai 253 ml); so hoffen wir, dass das Ende der Regenzeit da ist – übrigens kamen bei diesem letzten Regen durch Einsturz der Häuser und Hochwasser über 40 Personen ums Leben.

Ich möchte hiermit der Stadt Heitersheim für die Weihnachtsaktion ganz herzlich danken! Besonderen Dank an die Sternsinger und an alle Familien, die die Sternsinger aufgenommen hatten! Durch diese außergewöhnliche Unterstützung kommen wir mit unserem Projekt „Kindergarten“ ein ganzes Stück vorwärts. Auch dem privaten Spender ein herzliches Vergelt’s Gott.

Ich hoffe dass ich Ende Juni/Anfang Juli in Heitersheim sein kann, um über den Kindergarten und seine Bedeutung in der Pfarrei berichten zu können.

Inzwischen läuft das 3. Trimester auf Hochtouren: die Zeugnisse sind schon vorbereitet; eine Lehrerin wird sich am kommenden Samstag verheiraten; die Statuten sind druckreif, und Anfang Juni wird der Ausschuss über das vergangene erste Jahr nachdenken und über die Zukunft: wahrscheinlich werden zwei erste Grundschulklassen in unseren Pfarrsälen am Morgen funktionieren, somit wäre der Übergang der (5)- 6-Jährigen von Kindergarten auf Grundschule gesichert.

Was sonst noch läuft: Unser Tagungsheim (Centre d`Accueil) macht gro?e Fortschritte: es war Krankenstation für ambulante Behandlung, sowie Entbindungsstation, zur Zeit Mobutu’s illegal auf unserem Gel�nde erbaut, 1991 völlig geplündert, seit letztem Jahr als Tagungsheim rehabilitiert. Dann unser Informatik-Zentrum: Zuerst provisorisch, jetzt ganz erneuert, ab Juni mit einer neuen „Leitung“, von der Pfarrei getragen. Unsere Haushaltsschule und Alphabetisierungszentrum sind bescheiden, tragen aber Früchte.

Ganz herzliche Grüße sendet Ihnen – Euch

Ihr Pater Bernhard Schweizer

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1. Mai 01: Einweihung der Grotte
Die Arbeiter von Buder Simon hinter uns: Bischof, Povinzial (li) und P.B.Schweizer (re).
Alle Maurer und Handlanger von der Pfarrei. Der Schreiner ist nicht dabei
(P. B. Schweizer, Mombele, Kinshasa D.R.Congo)