Der Südsudan, ungefähr so groß wie Frankreich, hat gut 5 ½ Millionen Einwohner. Außer in Juba, der Hauptstadt des Landes, gibt es keine geteerten Straßen.
Seit über 20 Jahren kämpft die vorwiegend christliche Bevölkerung um die Unabhängigkeit vom moslemischen Sudan. Im Moment ist der Südsudan halbautonom und hofft nächstes Jahr in einer Volksabstimmung ein eigenes Land zu werden.
Der Bürgerkrieg hat das Land kaputt gemacht, kaum jemand besuchte in der Zeit die Schule. Die jetzigen Lehrer sind im besten Fall Abgänger der Primarschule (sieben Schuljahre), manchmal nicht mal das. Sogar die ausländischen Missionare mussten das Land verlassen und sind erst seit 2008 wieder zurück.
Im Februar 2010 besuchte Gertrud Schweizer-Ehrler zum ersten Mal den Südsudan. Die Trockenheit und Armut der Region schockierten sie, obwohl Juba als Hauptstadt relativ gut organisiert ist.
Sie übernachtete bei den katholischen Comboni Missionaren in Juba. Dort lernte siePater Damiano aus Italien und Gregor Schmidt aus Deutschland kennen. Die Patres arbeiten auf dem Land, eine Tagesreise von der Hauptstadt entfernt.
Wieder zurück in Deutschland erreichte Tukolere Wamu ein Projektantrag zur Finanzierung von zwei Zugochsen in Tali, einem kleinen Dorf, in dem die beiden Missionare tätig sind. Dort leben Halbnomaden vom Stamm der Mundari.
Die einzige Möglichkeit zu Überleben stellt für die Menschen die Landwirtschaft dar. Doch das Klima ist sehr extrem. In der Trockenzeit ist es für Monate sehr heiß und trocken ohne einen Tropfen Regen. In der Regenzeit dagegen regnet es so heftig, dass die Straßen nicht mehr passierbar sind. Viele Dörfer und Städte sind über Monate abgeschnitten. Die Missionare versicherten, dass sie bereits einen Ochsentrainer organisiert haben und demnächst die zwei Zugochsen kaufen werden.
Weitere Projektanträge aus der Region im Südsudan liegen vor, z. B. der Aufbau einer Mühle oder die Einrichtung einer kleinen Bücherei, einer Solaranlage (siehe Projekt 94) und einer Lehrerfortbildung (Projekt 101).
April 2013
Die trainierten Ochsen horchen nun exakt auf das Kommando des Ochsenführers. Somit ist eine Person in der Lage die Felder alleine zu pflügen. Ein zweites, von Tukolere Wamu finanziertes, Paar Ochsen wurde an eine Außenstation gegeben um dort in Lohnarbeit für die Bauern zu pflügen.
Mehrere Leute wurden angelernt. Die Nachfrage an Ochsen ist gestiegen.