273 Jugend engagiert sich im Kampf gegen Corona

August 2020

Malawi, ein Land, das zu den ärmsten Ländern weltweit zählt, und bisher eher weniger Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, hat als zweites Land in der Geschichte Afrikas eine Annullation der Wahlen des vergangenen Jahres 2019 durchgesetzt. Im Februar 2020 wurde das Ergebnis der Wahlen 2019 vom Verfassungsgericht als ungültig erklärt. Es gab Unregelmäßigkeiten auf den Wahlzetteln, wie etwa die Benutzung von Korrekturflüssigkeit. Bei den Neuwahlen im Juni 2020 gewann die Opposition Lazarus Chakwera.

Während den unzähligen Wahlveranstaltungen und Kundgebungen wurden häufig die Hygiene-Maßnahmen, zur Verhinderung der Ausbreitung des Covid 19 Virus, nicht ausreichend beachtet. Die Zahl der Infizierten stieg 100 Fällen im Mai auf 5200 im August.

Zwar wurden Ende März alle Schulen und Universitäten in Malawi geschlossen, jedoch blieben weitere Maßnahmen aus. Der für den April geplante Lockdown fand nie statt, da die Bevölkerung aus Angst vor dem Verhungern dagegen demonstrierte. Viele Menschen in Malawi sind auf ihren täglichen Einnahmen, z.B. als Gemüseverkäufer/in angewiesen. Die von der Bevölkerung geforderte Unterstützung von Seiten des damaligen Staates blieb aus. Zudem versäumte die damalige Regierung für das medizinische Personal Schutzmaßnahmen wie Schutzkittel, Masken, Desinfektionsmittel, Seifen, Schutzkleidung und –brillen für Pflegende und Ärzte zu Verfügung zu stellen.

Die neue Regierung hat die Hygiene Maßnahmen verschärft, das Tragen eines Mund-Nasen-Bedeckung ist ab sofort Pflicht auf allen öffentlichen Plätzen und Läden, bei Nicht-Einhaltung kann es zu einer Geldstrafe kommen. Veranstaltungen, wie Hochzeiten oder Partys sind  verboten. Es wurde eine Versammlungsbeschränkung auf zehn Personen ausgesprochen.

Die neue Regierung hat ihre Jugend dazu aufgerufen Aufklärung über das Covid 19 Virus zu betreiben und Masken auch in den ländlichen Regionen Malawis an Risikogruppen zu verteilen. Dafür haben bereits einige Treffen mit den Ministerien stattgefunden. Von der Regierung wurden diesem Projekt Finanzmittel für den Transport zugesprochen. Jedoch soll die Jugend selbst kreativ werden, um die Mittel für die Finanzierung der Masken zu beschaffen.

Eine Jugendgruppe, mit der wir in engeren Austausch stehen, konnte bereits die Finanzierung von 600 Masken in die Wege leiten.
Drei Stoffmasken kosten 1 Euro. Diese werden von lokalen Schneidern hergestellt.

Für weitere Unterstützung sind wir sehr dankbar

 

September/Oktober 2020

Die 600 Mundschutze wurden von lokalen Schneidern genäht. Sie wurden an besonders bedürftige Menschen, v.a. Witwen und Senioren, verteilt. Bei den Zusammenkünften der Dorfgemeinschaften wurde die Abstandsregel eingehalten. Insgesamt wurden ca 50.000 Menschen über die Hygienemaßnahmen, die die Regierung verordnet hat, aufgeklärt. Einige Studenten der Gruppe hat einen Film über die Aktion gedreht, der sogar im Staatsfernsehen zu sehen war. Link zum Film, https://www.tukolere-wamu.de/sonstiges/videos/

Im Anschluss an dieses Projekt konnte Tukolere Wamu weitere 200,00 Euro für Hygienemaßnahmen zur Verfügung stellen. Damit konnten besonders bedürftige Kinder die ohne Eltern oder andere Verwandte leben, mit Mundschutzen ausgestattet werden. Die Schulen haben seit dem 12. Oktober wieder geöffnet, umso wichtiger ist es, dass die Kinder sich vor einer Ansteckung schützen können.

Wir danken allen ganz herzlich die das Projekt unterstützt haben.