25 Nakaseke Post Test Club

Auf Initiative der Krankenschwester Grace Daka wurde 2003 der „Nakaseke Post Test Club“ angegliedert an das Distrikt-Krankenhaus „Nakaseke Hospital gegründet. Nakaseke liegt 70 km nördlich von Kampala.

Im „Nakaseke Post Test Club“ registrieren sich Menschen, die mit oder ohne HIV ihren Lebensweg bestimmen möchten. Es sind Menschen die den Mut haben sich auf HIV testen zu lassen.

Der Post Test Club Nakaseke ist mittlerweile über den Distrikt Nakaseke hinaus bekannt und findet große Anerkennung. Ca. 50 Klienten kommen zu den regelmäßigen Informationsveranstaltungen, oft 15-30 km entfernt zu Fuß (62%), mit dem eigenen Fahrrad, Fahrrad- oder Mopedtaxi (14 %) oder Sammeltaxi (15%).

Registrierte Aidsberater führen Informationsveranstaltunge, Einzel- und Paargespräche durch. Die Klienten nehmen ihre HIV-Medikamente für die nächsten vier Wochen mit, konsultieren einen Arzt und ggf. werden Laboruntersuchungen durchgeführt.

Positiv auffällig ist, dass immer mehr neue HIV-Klienten erscheinen, das heißt das „Tabuthema HIV“ zu brechen und sich als HIV-Klient zu bekennen.

Inhalte der Informationsveranstaltungen sind Aufklärung über:

  • ausgeglichene und regelmäßige Ernährung
  • Lebensgewohnheiten wie Schlaf, körperliche Belastungen
  • Hygienische Verhaltensweisen zur Ernährung, Kleidung, Körperpflege und im häuslichen Umfeld
  • Anleitung zu landwirtschaftlichen Projekten: Anbau von Saatgut, Gemüse und Obst, Schweinezucht, Baumpflanzung und Heilpflanzenkunde-Sutherlandia
  • Vernetzung zu andern Vereinen, z.B. Frauengruppen, Computer- und Nähkurse
  • Schulung von HIV-Betreuern

Anfang 2010: Aufbau eines Gemüse- und Kräutergartens

Schon einige Jahren bewirtschaftete die Gruppe einen Gemüsegarten und an Beete mit Heilpflanzen. Allerdings gehörte das Land einer Schule und die Kooperation verlief nicht immer reibungslos.

Ein Mitglied der Gruppe stellt ein Stück Land zur Verfügung, das zunächst gerodet, gepflügt und in Teilbereiche aufgeteilt werden muss. Früchte und Gemüse sollen für den Eigenbedarf und den Verkauf angebaut werden. Ein Demonstrationsgarten mit Heilkräuter soll entstehen.

Arbeitsmittel wie  Hacken und Gießkannen, außerdem Saatgut und Setzlinge (Artemisia, Zitronengras, Ananas, Orangen, Guaven, Zwiebeln, Kraut) werden benötigt.

Kosten für das Projekt 458,– Euro

Februar 2011

Malaria ist ein großes Problem für die ohnehin schon geschwächten Menschen. Kaum eine Familie kann sich ein Moskitonetz leisten. Tukolere Wamu 300,–Euro für den Kauf von Moskitonetzen bewilligt. Die Netze wurden zu einem reduzierten Preis an die Mitglieder des Posttestclubs verkauft .
Schweinezuchtprojekt: Angeschafft wurden sieben Ferkel: vier Hybridferkel und drei einer lokalen Rasse. Ein einfacher Stall wurde gebaut. Ziel ist Einkommen für die von HIV betroffenen Familien zu erwirtschaften. Zwei Ferkel sind gestorben. Des Weiteren wurden die laufenden Kosten für Futter, gerade in der Trockenzeit unterschätzt. Bis Mitte 2011 sollte das Projekt Gewinn erzielen.

Projektkosten.: ca. 520 Euro

Bericht Gertrud Schweizer-Ehrler, Januar 2011:

Mit einem Teil der Reisegruppe hatten wir dieses Jahr die Möglichkeit die Projekte in Wobulenzi und Nakaseke zu besuchen. Die Projektleiterin Grace Daka empfing uns freudig und führte uns sogleich in ein kleines Büro in Wobulenzi. Dies dient der Koordination der Projekte. Außerdem wird dort Informationsmaterial sowohl für die Klienten des Posttestclubs als auch über Natürliche Medizin bereit gehalten. Einige Klienten waren anwesend. Unsere Gäste bekamen die Aufgabe einigen die von Tukolere Wamu finanzierten Moskitonetze auszugeben. Große Freude herrschte als die Gäste noch Geld für den Kauf von weiteren Moskitonetzen spendeten. Ebenfalls in Wobulenzi konnten wir ein Fußballteam begrüßen. Jugendliche die zum Teil gar nicht zur Schule gehen wurden motiviert zusammen zu trainieren und zu spielen. Fast nebenbei werden sie in der Arbeit als sog. „Peer Educators“, also junge Menschen die Wissen an Altersgenossen weitergeben, geschult.
Die Weiterfahrt nach Nakaseke ging über ungeteerte Wege. Dort erwartete uns eine Projektpartnerin, die Waisen versorgt und nebenbei das Schweinezuchtprojekt, das ebenfalls von Tukolere Wamu gefördert wurde, betreut. Die Tiere wirkten gesund und gut betreut. Ein weiteres beeinddruckendes Projekt war ein Jugendzentrum in Nakaseke. In Kooperation mit einer Nicht-Regierungs-Organisation organisiert der Nakaseke Posttestclub Computerseminare für junge Menschen in den großen Ferien. Diese bestehen aus Einführung in den PC, Anwendung von Word-Programmen und Excel. Unsere Gästegruppe aus Deutschland hatte die Ehre den Jugendlichen die Zertifikate auszugeben.