219 Einkommen statt Stigma

Oktober 2018

In Sansibar ist die Bevölkerung vorwiegend muslimisch. Ungeachtet der Religionszugehörigkeit engagiert sich die katholische Kirche mit Herrn Pfarrer Ambros und Schwester Yusta für die Frauen mit einer HIV-Infektion.

Generell ist es in den ländlichen Gebieten bzw. ohne einen festen Job nicht einfach den Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Land ist vorwiegend trocken und nicht fruchtbar. Außerdem haben die Familien oftmals nur sehr kleine Parzellen.

Die Ordensschwester Sr. Yusta betreut die mit dem HIV-Virus infizierten Frauen regelmäßig, sorgt dafür dass sie ihre Medikamente nehmen und dass sie lernen mit der Krankheit zu leben. Bei unserem Besuch im November 2017 waren fast alle zum Zentrum am Rande von Zanzibar City gekommen. Die meisten verschweigen ihre Krankheit vor den Nachbarn um nicht stigmatisiert zu werden. Jedoch sind Betroffenen immer wieder geschwächt und finden es schwer den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu bestreiten.

Pater Ambros bat uns die Gruppe von 50 Frauen zu unterstützen. Sie sollten im Aufbau eines Geschäftes geschult und beim Start unterstützt werden.

Im Oktober fand das 3-tägige Seminar statt, alle 50 Frauen nahmen daran teil. Die meisten Frauen hatten kaum Schulbildung. So waren viele Lerninhalte ziemlich neu für sie.

Sie lernten zum Beispiel wie sie auf wenig Land, zum Teil mit Sackgärten, Gemüse anbauen und ihre Essgewohnheiten anpassen können, so dass sie sich auch mit wenig Einkommen gut ernähren können. Für die meisten Frauen war es gänzlich neu, dass sie Buchführung über Ein- und Ausgaben und auch über die Entnahme von Geld aus dem Geschäft für Privatzwecke machen sollten. Auch die Marksituation wurde gründlich erörtert. Bisher pflanzen fast alle Bauern im Dorf dasselbe Produkt an, die Preise sind dementsprechend niedrig.

Nach der erfolgreichen Schulung folgt nun der Aufbau von Kleinprojekten. Samt Betreuung und Überwachung und Erstausstattung für ein kleines Geschäft benötigen wir knapp 50,00 Euro für jede der 50 Frauen.

Jede Unterstützung ist herzlich willkommen.