326 Hilfe für Waisen auf Sansibar

April 2023 Unterstützung von Familien und alleinstehenden Frauen

April 2023

Von unseren Projektpartnern in Sansibar wurden wir gebeten einige Familien bzw. auch alleinstehende Frauen zu unterstützen, die sich um Waisen kümmern. Vielen von ihnen fehlt es selbst am Nötigsten, trotzdem versuchen sie die Kinder, oftmals die Enkel oder auch Kinder entfernter Verwandte, aufzunehmen und zu ernähren. Häufig jedoch scheitern die Betreuer an den Mitteln um den Schulbesuch zu finanzieren und auch an der Erziehung, vor allem wenn die Kinder ins Jugendalter kommen. Somit besteht die Gefahr, dass der familiäre Halt zerbricht und die Jugendlichen auf der Straße landen.

Anfang des Jahres konnten wir ein Projekt unterstützen, das sich derer annimmt, die Waisen aufgenommen haben.

Fünfzehn Frauen kamen zum zwei-tägigen Seminar. Themen waren v.a.

  • Aufbau und Erhalt von Einkommen schaffenden Projekten
  • Erziehung von jungen Menschen- gute und weniger gute Methoden der Erziehung
  • Schutz der Kinder und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen
  • Methoden, um eine gute Beziehung zu den Betreuern und den Kindern herzustellen

Schließlich wurde jeder sog. „Caregiver“ mit einem Kapital von 300.000 Tshs, umgerechnet ca. 118,00 Euro zum Aufbau eines kleinen Projektes, um selber Einkommen zu erwirtschaften, ausgestattet.

 

Tausend Dank an alle Unterstützer

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Mai - Nov 2023 Verbesserung der Lebensbedingungen für 20 Menschen mit Behinderung

Mai 2023

Verbesserung der Lebensbedingungen von 20 Menschen mit Behinderung

Unsere Partner in Sansibar, Schwester Yusta und Pater Ambros baten uns abermals um Hilfe.

Behinderung wird dort häufig als schlechtes Omen oder als Hexerei gesehen. Die Betroffenen sehen sich als minderwertig an und geraten unweigerlich in die Armut. Vor allem die Kinder von Behinderten leiden. Sie werden schlecht ernährt, haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung. Der Teufelskreis der Armut geht weiter, von Generation zu Generation.

 

Unser Ziel:

Unsere Partner sind sich dieser Situation bewusst und möchten den Betroffenen dabei helfen ihre Situation zu verbessern. Im ersten Seminar sollen die Menschen mit Behinderung und ihre Angehörige „wieder ein Lächeln ins Gesicht bekommen“. Sie sollen sich selbst wertschätzen und lieben lernen. Vor allem soll den Kindern der Besuch der Schule ermöglicht werden.

Im folgenden Seminar werden die Teilnehmer für die Umsetzung eines kleinen Projektes geschult. Dazu werden Fertigkeiten und Kompetenzen vermittelt, sowohl in der Projektdurchführung aber auch in dessen nachhaltigem Management. Welches Projekt umgesetzt wird, entscheiden die Betroffenen, es kann im Bereich Gartenbau, Kleintierhaltung, Herstellung und Vermarktung von Seife oder Backwaren oder im Kleinhandel liegen. Durch das Erlernen von neuen Fähigkeiten steigt auch das Selbstwertgefühl der Menschen.

Schließlich werden die Seminarteilnehmer mit den Mitteln für die Projektumsetzung ausgestattet.

Die Gesamtkosten betragen 4.770,00 Euro, bzw. 238,50 pro Person.

Mit nur 80,00 Euro kann ein Bedürftiger Mensch ein kleines Projekt aufbauen.

Jede Unterstützung ist herzlich willkommen.

 

September 2023

Der erste Teil des Projektes konnte bereits erfolgreich umgesetzt werden. Vom 24. bis 26. August nahmen ein Mann und 19 Frauen an der Schulung teil. Alle Teilnehmer sind Angehörige von Kindern mit Behinderung.

Inhalte waren

  • Allgemeine Informationen um die Behinderung besser verstehen zu können
  • Kinderrechte und der Umgang mit behinderten Kindern als Eltern.
  • Häufig werden Mütter von behinderten Kindern von ihren Partnern verlassen. Auch das Thema der „Verwünschung“ wurde diskutiert. Es wird immer wieder angenommen, dass die Behinderung eines Kindes auf eine Sünde oder ein Fehlverhalten der Mutter zurück zu führen sei.
  • Die physische und psychische Gesundheit der Eltern,denn nur so können die Kinder gut unterstützt werden.
  • Frühförderung der Kinder um Probleme zu erkennen. Hierbei wurde über Erblindung gesprochen, die bereits im Babyalter diagnostiziert werden und das Kind so früh gefördert werden kann.
  • Erfahrungsberichte: Eine Mutter berichtete über ihr  jähriges Kind mit Autismus und lernte dabei, dass dies keine geistige Einschränkung bedeute. Sie konnte zur weiteren Förderung des Kindes an ein Zentrum weiter überwiesen werden.

 

November 2023

Nachdem die Angehörigen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung über sozialen Faktoren rund um die Behinderung geschult wurden, stand nun der Aufbau einer Einkommen schaffenden Maßnahme im Vordergrund. In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmer mit den wichtigsten Vorbedingungen, die den Aufbau und den Erhalt eines Geschäftes erfolgreich machen. Dazu gehören z. B. Selbstdisziplin, Wertschätzung des Kunden und die Kompetenz Probleme zu lösen.

Achtzehn Teilnehmer nahmen am Seminar teil, darunter 15 Frauen. Die meisten hatten schon Erfahrung mit der Führung eines Kleingeschäftes wie dem Verkauf von Snacks oder Landwirtschaft.

Im Seminar erlernten sie unter anderem Finanzmanagement und Buchführung. Am Ende erhielt jeder Teilnehmer, alles Eltern von Kindern mit Behinderung, ca. 95,00 Euro als Kapital um ein Geschäft aufzubauen. Jeder Teilnehmer unterschrieb einen Vertrag mit der Katholischen Diözese als Organisator und der Behindertenvereinigung, dass das Geld ausschließlich für die Expansion und Sicherung des Geschäfts verwendet wird. Die Gewinne sollen den Kindern zu Gute kommen, die damit ein besseres Leben leben können.

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Mai 2024

Unterstützung für schwangere Mädchen:

Fünfzehn schwangere Mädchen sollen durch dieses Projekt unterstützt werden. In einem 3-tägigen Seminar werden sie über ihren Selbstwert, Menschenrechte, Kinderbetreuung u.v.m. diskutieren und Geschichten hören. Anschließend werden die Koordinatioren die Mädchen zu Hause besuchen und mit ihnen gemeinsam ein Projekt planen mit dem sie in Zukunft Einkommen erwirtschaften können. Dabei wird der Schwerpunkt auf Schneidern und Nähen sein.

Die Gesamtkosten betragen 2.750,00 Euro.

Jede Unterstützung ist herzlich willkommen

Oktober 2024

Das Projekt wurde erfolgreich umgesetzt. Vom 11. bis 13. September fand ein Seminar für 15 Mütter im Jugendalter statt.

Auszug aus dem Bericht von Schwester Petronila, Sansibar:

Die Schulungen waren so strukturiert, dass sie drei Hauptbereiche abdeckten: Selbstvergebung, Menschenrechte, Kinderbetreuung und -erziehung, Fähigkeiten zu unternehmerischen Maßnahmen. Die verwendeten Methoden waren das Teilen der Geschichte, das Stellen von Fragen, Gruppendiskussionen und Präsentationen.

Erfolge:

  • 15 junge Mütter konnten unterschiedliche Erziehungsstile und ihre Auswirkungen auf das zukünftige Wohlergehen ihrer Kinder unterscheiden, wie z. B. nachlässige Erziehung von wirksameren Stilen wie autoritärer Erziehung.
  • 15 junge Mütter erlangten Wissen und akzeptierten die Bedeutung von Selbstvergebung, Selbstfürsorge und Selbstwert als Schlüssel zur Gesundheit von Geist, Seele und Körper, um Rache im Alter zu vermeiden.
  • 15 junge Mütter kennen ihre Rechte, die Rechte von Kindern, und wissen, wie und wo sie ihre Rechte einfordern können, wo immer sie verletzt werden, um ihre Sicherheit, die der Gemeinschaft und die ihrer Kinder zu gewährleisten.
  • 15 junge Mütter erwarben Fähigkeiten im Marketing und Sparen und erhielten ein Startkapital von 350.000 Tshs, um das Wissen in unternehmerische Initiativen umzuwandeln, mit denen sie für ihre Kinder sorgen und ihre Karriereträume verwirklichen konnten.

Zur  SELBSTVERGEBUNG: Nachdem wir die Geschichten der einzelnen Teilnehmerinnen gehört hatten, stellten wir fest, dass alle auf die eine oder andere Weise verletzt worden waren und deshalb vergeben mussten. Die Frage ist, wem mussten sie vergeben? Jede kannte ihre Täter, aber keine wusste, dass ihr persönliches Bedauern zum Leiden beitrug und sie sich deshalb jedes Versagen, das auf ihre Nachlässigkeit zurückzuführen war, selbst vergeben mussten. Vergebung ist der Schlüssel zur Gesundheit von Geist, Seele und Körper.

FAZIT UND EMPFEHLUNG: Die Teilnehmer drückten ihre Dankbarkeit für die Gelegenheit aus, zu lernen, ihre Herausforderungen zu teilen und mit anderen in ähnlichen Situationen in Kontakt zu treten; das lindert ihre Depression wirklich, gibt ihnen Hoffnung und erhellt ihre Gedanken über den Sinn des Lebens. Aufgrund ihres Feedbacks empfahlen sie dringend, weiterhin Gesprächsrunden und Besuche anzubieten, um Hass, Schmerz und Rachegedanken zu reduzieren. Denn es ist für sie nicht leicht, alles, was sie durchgemacht haben, auf einmal zu vergessen. Nach der Schulung und der Bereitstellung der 350.000 Tsz als Kapital blieben uns 102.000 Tsz, die verwendet werden, um das Auto für die Folgemaßnahmen zu betanken, für die wir Einzelpersonen vor Ort besuchen müssen. Da jeder sein eigenes Traumgeschäft hat, um das er sich kümmern muss, werden wir eine Folgemaßnahme durchführen, um unser Wissen weiterhin in jedem Schritt zu teilen, den sie unternehmen, um die Nachhaltigkeit des Projekts sicherzustellen.