In Ngondi, südöstlich von Kinshasa in der DR Kongo wird ein Kindergarten, mit der Möglichkeit später eine Grundschule, eine weiterführende Schule und praktische Ausbildungsmöglichkeiten anzufügen gebaut.
Staatliche Schulen sind dort häufig korrupt, politisiert und ineffektiv; die Schüler haben dort kaum eine Chance einen guten Abschluss zu machen.
Land ist vorhanden und wird durch die Pfarrei bearbeitet.
Projektumfang/Kosten:
1. zwei offene Rundhütten, Kosten ca. 2.500,-€
2. ein Haus, das als Klassenzimmer für die drei-, vier- und fünfjährigen Kinder und als Vorratslager genutzt werden soll,
3. drei Latrinen,
4. ein provisorisches Haus aus Lehm mit Grasdach für eine Lehrerin,
5. drei Klassenzimmer je 6 x 7m, Kosten ca. 8.000 Euro/Klassenzimmer,
6. ein Plastiktank für Regenwasser, 1.000 l; Kosten ca. 280,- €.
Bereits vor einigen Jahren unterstützte Tukolere Wamu e.V. Pater Schweizer beim Bau eines Kindergartens (St. Felix), einer Grundschule einer weiterführenden Schule.
Dieser Schulkomplex steht in Kinshasa in Mombele, einem Slumviertel und ist sehr beliebt bei den Eltern und Schülern, da eine gute Bildung gewährleistet ist.
Auszug aus einem Brief von Pater Bernhard Schweizer, Steyler Missionar in Ngondi, Dem. Rep. Kongo:
Zunächst muss ich sagen, dass das Projekt diesmal die ganze Provinz-Kongo angeht, während es in Kinshasa nur von der Pfarrei getragen wurde. Worauf es hier ankommt: der Anfang muss gemacht werden. Die Leute hier sind zu sehr auf unsere Ateliers ausgerichtet, und wollen auf maximum von uns profitieren. Keine oder kaum Initiative. Es gibt wenigstens 7 Schulen hier, und trotzdem funktioniert keine richtig. Die letzten Jahre war das Examen d’Etat, was unserem Abitur in etwa entspricht, gezeichnet von der großen Korruption von fast allen Verantwortlichen. Jetzt hat die Bevölkerung und die Autoritäten begriffen, dass da etwas geschehen muss. Der Bischof von Kenge, der selber Steyler ist, hat mich gebeten, so bald wie möglich anzufangen. Auch unser Provinzial, alles sind Einheimische, setzt sich ein, dass in diesem Jahr noch angefangen wird. Leider kann er finanziell kaum helfen, da die ganze SVD-Provinz in einer Krise steckt, ..
Das Gelände gehört zum großen Teil schon uns; ist ein Stück der Viehweide, wunderbar an der Teerstrasse Kenge – Kikwit gelegen: 80 km nach Kenge, und 180 km nach Kikwit. Die Strecke Kikwit – Kwango ist den Chinesen übergeben zur Reparatur; leider haben die noch nicht angefangen: es ist die schwierigste Stelle nach Richtung Kinshasa. Vielleicht wird sie in zwei Jahren hergestellt sein. Dann wären wir in 4-5 Stunden in Kinshasa.
Was den Kindergarten angeht, so haben wir seit zwei Jahren Bewusstseinsbildung betrieben; die Leute und die Verantwortlichen von Masamuna warten auf unseren Anfang. Wir haben das Gelände ausgeputzt und sauber gemacht; leider ist der Traktor ausgefallen, sonst wäre alles schon umgepflügt. …Wir wollen mit zwei paillotes (offene Rundhütten) anfangen, die uns etwa 2.500,-€ kosten werden. Dazu ein Haus, das zu Beginn als Dépôt dienen wird, und als bureau für die Schulkinder von 5 und 4 Jahren; später werden die von 3 Jahren dazukommen. Es müssen wenigstens drei W.C.s gebaut werden, natürlich ohne Wasserspülung. Dann ein provisorisches Haus mit Lehm und Grasdach, für eine Lehrerin …sie wird sich in Kinshasa auf den Umgang mit den Kleinen vorbereiten, in St. Félix in unserem Kindergarten. Wenn das klappt, wäre ich sehr froh, dass Leute aus einer anderen Gegend hierher kommen.
Gegen Oktober, wenn dann alles ins Laufen kommt, wird dann der Bau von drei Klassenzimmern notwendig werden; Bruder Simon hat in Kinshasa mit 8.000,-Euro pro Klasse von 6 x 7 m gerechnet. Ich denke, dass es hier nicht teurer sein wird. Wir haben schon über 30 kleine Stühle fertig; dazu noch kleine Tischchen.
Was schwierig ist wird das Wasser sein. Ganz Masamuna lebt von den Wasserträgern, die je 15 bis 20 l auf dem Kopf von der Quelle nach oben tragen, und das mehrmals am Tag. Sobald wir ein Gebäude mit Wellblech haben, können wir unseren Plastiktank mit 1.000 l mit Regenwasser füllen; ein Tank kommt etwa auf 350,- $, etwa 280,- €.
Wir machen alles mobil, damit unsere Lehrerinnen und Lehrer so bald wie möglich vom Staat bezahlt werden. Deshalb zuerst die staatliche Erlaubnis, die Schule anzufangen. Wir erwarten, dass das noch in diesen Monaten geschieht. Dann haben wir beste Beziehungen zu den Verantwortlichen in Kikwit, die uns, sobald Kinshasa grünes Licht gibt, und wir angefangen haben, die Immatrikulation der Angestellten vermitteln werden. Erst dann können wir etwas aufatmen. Denn wir haben vor, ein Pilotprojekt zu verwirklichen: falls der Kindergarten und die ersten drei, vier Grundschulklassen gut vorangehen, bis zur Höheren Schule weiterzumachen, und dann die verschiedenen praktischen Züge einzurichten:
Schreiner-Ausbildung, Mechaniker, Informatik, Veterinäre, und dann Pädagogik, Literatur ….. Ob wir das noch erleben, weiß ich nicht, aber wir müssen den Anfang machen, und deshalb die Bitte: wenn Ihr uns helfen könnt, dann wären wir hier in Ngondi im Namen der Bevölkerung Euch von Herzen dankbar! Schon jetzt ein aufrichtiges “Vergelt’s Gott”! Herzlichst Euer Bernhard Schweizer.
Auszug aus einem Brief von Pater B. Schweizer (Dez.08):
“… die Jugend selber ist enttäuscht über die vielen Schulen, die zu keinem Ergebnis führen; und wir selber sehen in einem Kindergarten, und einier Aufbauschule von Grundschule bis Gymnasium die beste Möglichkeit, um gegen die Korruption im Schulsystem anzugehen: ein guter Schüler braucht kein Geld um bei den Examina durchzukommen: das Wissen zählt. Und gute Bildung fördert den ganzen Menschen: das ist unser Ziel, und unser Beitrag für einen neuen Kongo.