31 Kayonza

Januar 2002

Heitersheim, 17.01.02

Dank der Unterstützung des Süd-Nord-Forums e.V., Freiburg konnten 15 praktizierende traditionelle Hebammen im Rukungiri District, Kayonza Subcounty (im extremen Westen Ugandas) weitergebildet werden. Alle 15 Frauen sind bereits seit 3 – 10 Jahren als traditionelle Hebammen tätig. Ihr Wissen erwarben sie von ihren Müttern, Tanten oder Großmüttern, eigene Erfahrung kam hinzu.

Der Großteil der Bevölkerung in Kayonza lebt verstreut auf ihrem eigenen hügeligen Land. Es gibt kaum Straßen, von Fahrzeugen ganz zu schweigen. Fahrräder sind wegen der Berge kaum einsetzbar. Die einzige Gesundheitsstation (Kayonza Health Centre) versorgt einen Radius von 30 km. Dort gibt es keinen Arzt, schwerkranke Menschen und Frauen mit Komplikationen bei der Geburt müssen weitere 50 km zum nächsten Arzt (Kihili Gesundheitsstation), bzw. 75 km zum nächsten Krankenhaus (Kambuga Hospital) zurücklegen.

Zunächst verzögerte sich der Beginn des Projektes durch schlechte Kommunikationsmöglichkeiten.

Doch schließlich wurde Anfang August die erste Teilzahlung (2083,33 DM von insgesamt 3720,00 DM) überwiesen.

Am 19. September 2001 konnte bereits die Ausbildung in Theorie und Praxis der 15 traditionellen Hebammen beginnen. Drei Ausbilderinnen für traditionelle Hebammen (sie arbeiten sonst für die Distrikt Gesundheitsbehörde) konnten für die Durchführung der Schulung gewonnen werden.

Diese Tage wird der Restbetrag nach Uganda überwiesen werden.

Die Teilnehmerinnen werden bei Abschluss ihrer ca. 6 Monate dauernden theoretischen und praktischen Ausbildung (ca. 3 x 5 Tage Schulung, dazwischen praktische Arbeit, die Betreuer besuchen ihre Teilnehmerinnen) mit einer mündlichen bzw. praktischen Prüfung abschließen. Man bedenke dass kaum eine dieser Frauen lesen und schreiben kann. Ein Vertreter der ugandischen Gesundheitsbehörde und andere Ehrengäste wurden bereits zur feierlichen Übergabe der Zertifikate übergeben.

Jeder der ausgebildeten traditionellen Hebammen wird die Frauen eines Dorfes mit ca. 100 Haushalten betreuen. Die Ausbilderinnen werden weiterhin Besuche abstatten und die Probleme der Geburtshelferinnen diskutieren. Die Vorsitzende der Kayonza Frauenorganisation, die gleichzeitig die Vorsitzende der traditionellen Hebammen ist, hat bereits ein Büro eingerichtet um die Berichte der traditionellen Hebammen entgegenzunehmen und an die Distriktausbilderinnen weiterzuleiten.

Ein Problem bleibt: Weitere 61 Dörfer sind noch ohne ausgebildete traditionelle Hebamme. Doch ein Anfang ist gemacht. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Förderer im Namen der Menschen und speziell der Frauen und traditionellen Hebammen aus Kayonza.

Juli 2007

12. Juli 2007

 

Projektbericht Kayonza Traditionelle Hebammen (Westuganda)

Dieses Projekt wurde von Tukolere Wamu von 2001 – 2003 unterstützt. Fünfzehn Frauen konnten ihre Weiterbildung als Traditonelle Hebamme abschließen.

Im Bericht vom April 2006 – Sept. 2006 berichten wird folgendes berichtet:

Nach wie vor werden die Bezirke Ntungamo, Karangara, Bujengwe, Kyeshero und Mukono von Trad. Hebammen betreut. Im Berichtszeitraum wurden im gesamten Kayonza Subcounty 437 Babies, viele davon von den Trad. Hebammen, lebend entbunden. Leider gab es auch 33 Neugeborene, die entweder tot geboren wurden oder unmittelbar nach der Geburt verstarben.
Hier ist anzumerken, dass der Bezirk Kayonza nahe der Kongogrenze in einer extrem unzugänglichen Region liegt. Ein Krankentransport kann fast nur zu Fuß und mit einer Bahre durchgeführt werden.
Doch auch erfreulich die Zahlen über Impfungen: Allein im Sept 06 wurden fast 4000 Impfungen durchgeführt. Auch dabei spielen die Trad. Hebammen eine große Rolle, sie mobilisieren die Mütter, helfen die Kinder zu wiegen, sind für Komplikationen Ansprechpartner…

Fotos:

Die Traditionellen Hebammen in Kayonza: die meisten von ihnen können weder lesen noch schreiben. Hier lernen sie mit Liedern, Tanz und Rollenspiel.

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Oktober 2007

Bericht der Traditionellen Hebammen in Kayonza, Westuganda

Der Bericht vom Feb 2007 erreichte uns erst im Oktober 2007

Die Traditionellen Hebammen konnten dank der Unterstützung von Tukolere Wamu ihre Weiterbildung abschließen. Sie sind nun im Bereich Schwangerenvorsorge, Gesundheitserziehung, Familienplanung und Unterstützung bei Entbindungen tätig. Die Traditionellen Hebammen werden vom Kayonza Gesundheitszentrum betreut, dorthin bringen sie jeden Monat ihre Berichte über ihre Tätigkeit. Die Hebammen und Krankenschwestern vom Gesundheitszentrum unterrichten die Traditionellen Hebammen auch über relevante Themen, aber auch die Traditionellen Hebammen können ihre Fragen und Probleme einbringen. Die Gruppe Traditioneller Hebammen ist immer noch aktiv und motiviert als Gruppe zusammenzukommen, dies ist nicht selbstverständlich, zumal die Gruppe seit einigen Jahren keinerlei Unterstützung mehr erhielt.
Nun fragen die Traditionellen Hebammen, unterstützt von der zuständigen Gesundheitsstation und dem Dorfkomitee, um weitere Unterstützung, v.a. im Bereich Weiterbildung und Ausrüstung an.

Folgende Daten wurden uns auch mitgeteilt:

  • Anzahl der ausgebildeten Traditionellen Hebammen: 37, davon sind 22 in der Gesundheitsvorsorge aktiv. Sie sind aus 6 Verwaltungsbezirken (parishes). Insgesamt 27 Trad. Hebammen konnten Fortbildungen besuchen. Einundzwanzig erhielten Entbindungstaschen mit Erste Hilfe Ausrüstung. Acht weitere TBA´s benötigen eine solche Tasche.
  • Anzahl der Mitglieder der Kayonza Traditionellen Hebammen Gruppe: 29
  • Die „Kayonza Traditional Birth Attendants“ wurden im Sept. 2003 als Mitglied der National Association of Women`s Organisations in Uganda (NAWOU) registriert.
  • Im Sept. 2007  wurden im gesamten Kayonza Subcounty 38 Babies lebend von einer Hebamme oder Trad. Hebamme entbunden. Eins wurde leider tot geboren. 138 Frauen wurden nach der Geburt betreut, 2648 Babies geimpft, 102 Frauen in Familienplanung beraten und 94 Frauen kamen zur Schwangeren Vorsorge.

Berichtet von Muzima Hope, Kayonza