Afrikatag in Gallenweiler, 9. und 10. Juli 2005

Der Verein “Tukolere wamu gemeinsam für Eine Welt e.V.” veranstaltete am 9.07./10.07. den Afrikatag und gleichzeitig 10-jähriges Bestehen in Gallenweiler.

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Afrikawochenende: Keine Gelegenheit wurde am vergangenen Wochenende in Gallenweiler ausgelassen, um eine Lanze für Afrika zu brechen. Beim Gottesdienst im Freien präsentierten nicht nur der ugandische Vertreter von Tukolere Wamu, Denis Medeysi und seine Frau Margret (links), bunt und eindrucksvoll die Vorzüge des Kontinents. Die Vereinsvorsitzende Gertrud Schweizer Ehrler trommelte Spenden ein und nahm auch die Jubiläumsgabe von Bürgermeister Jürgen Ehret gerne entgegen (Mitte). Über die Musik war die die Verständigung schließlich ohne Dolmetscher möglich und ging unmittelbar ins Blut (rechts). FOTOS: SABINE MODEL
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HEITERSHEIM/GALLENWEILER (mod). Es wurde mächtig getrommelt, gespendet und geworben für Afrika beim Jubiläumswochenende von “Tukolere Wamu” in Gallenweiler. Zehn Jahre hat der Verein in kleinen Schritten, aber mutig und kämpferisch sein Ziel verfolgt, Kleinprojekte in Uganda und Kongo zu unterstützen. In der Mitgliederversammlung zum Auftakt wurde die Initiatorin Gertrud Schweizer-Ehrler weiterhin mit der Vereinsführung betraut.
Sie durfte denn auch am Eröffnungsabend von Bürgermeister Jürgen Ehret gleich zwei Schecks für ihre erfolgreiche Arbeit entgegen nehmen: einen von der Stadt Heitersheim und einen von der Franz-Köberle-Stiftung. Darüber hinaus gratulierte Bürgermeisterstellvertreter Thomas Höfler namens der zwanzig Heitersheimer Vereine mit einer Geburtstagsgabe von 150 Euro.
Tukolere-Schriftführer Hubert Ries dankte allen, die ideell und finanziell geholfen haben, dieses “Kind” groß zu ziehen und gab sich optimistisch, auch die nun einsetzende “Pubertät-Phase” mit solch immenser Unterstützung gut zu überstehen. Gerade im Zusammenhang mit Entwicklungshilfe höre man viele Ungereimtheiten, stellte Bürgermeister Jürgen Ehret fest. Tukolere leiste indes nicht nur gute Arbeit, sondern auch direkte Hilfe ohne Abzug und Korruption. Wegen dieser Unmittelbarkeit, die ohne große Reden erfolge, trage die Stadt das Wirken seit Jahren durch verschiedene Aktionen gerne und großzügig mit.
Der ugandische Vertreter von Tukolere Wamu, Denis Medeysi, dankte allen, die in Deutschland “den Weg nach Afrika mitgehen”. In Erziehung und Bildung, bei der Verbesserung von Lebensumständen, Ernährung und Gesundheitsversorgung, beim Schutz von Natur und Umwelt sowie bei der Förderung von angepassten Technologien brauche Uganda noch viele Mitstreiter. Denn ein Mensch sei nichts ohne seine Mitmenschen. “Was bisher erreicht wurde, ist kein Zufall, sondern sorgfältig geplante Notwendigkeit”, bestätigt er und versprach, dass jeder Samen auf fruchtbaren Boden fallen und Früchte tragen werde.
Das setzte der Festgottesdienst am Sonntag im Freien gleich in die Tat um. Das Thema “Wasser des Lebens” ließ die Spenden mit mehr als 700 Euro reichlich fließen für Wasserprojekte in Uganda. Damit können nach Auskunft von Gertrud Schweizer-Ehrler fast zehn Wasserstellen für je 100 Menschen sauber gefasst werden. Eine faszinierende Aussicht für all jene, die noch heute zwei bis fünf Kilometer weit laufen müssen, um zwanzig Liter Frischwasser auf dem Kopf nach Hause zu tragen.
Auf einem bunten Markt der afrikanischen Möglichkeiten durften die Jubiläumsgäste afrikanische Küche, Kunst, Kultur und Kleidung schmecken, hören, erleben und erwerben. Mit Musik, Modenschau, Märchen und Marionetten brachte man einen Kontinent näher, der weit mehr darstellt als Armut und Aids. Wem die Bilder, Videos und Eigenarten noch nicht authentisch genug waren, der kann sich Anfang 2006 immer noch einer Projektreise nach Uganda anschließen, die Tukolere anbietet.

Seifenversteigerung

Unter den Hammer kamen am Afrikawochenende in Gallenweiler 100 Pakete mit je 24 Stück hochwertiger Beiersdorf-Seife. Der Erlös von 650 Euro ging als Geburtstagsgeschenk an den just zehn Jahre alten “Tukolere Wamu”-Verein, der damit Selbsthilfeprojekte in Uganda und Kongo finanziert.
Ermöglicht wurde diese Spende durch 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer “Leichter-leben-Aktion” der Malteser-Apotheke Heitersheim, die insgesamt 333 Kilogramm abspeckten. In ganz Deutschland hatten 116300 Personen mitgemacht. Mit durchschnittlich sechs Kilogramm pro Person Gewichtsverlust lag die Malteserstadt voll im bundesweiten Trend.
Die Firma Hirtler wog den Heitersheimer Erfolg großzügig in Seife auf und stiftete ihn für einen sozialen Zweck. Geschäftsführer Antonio Liberatore, Bürgermeister Jürgen Ehret und Apothekerin Ulrike Trenk brachten in engagiertem Einsatz die Festbesucher durch launiges Mitbieten zu dem “sauberen” Versteigerungsergebnis.

img_2122_klZum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten versteigerte Bürgermeister Jürgen Ehret (links) jene Markenseifen zu Sonderpreisen, die Hirtler-Geschäftsführer Antonio Liberatore (rechts) schachtelweise spendierte. Die Apothekerin Ulrike Trenk (Mitte) sammelte zügig die Gelder ein, die nach Afrika fließen.
FOTO: SABINE MODEL

Wie dabei zu hören war, ist auch das Gemeinderatsgremium durch die “Heitersheim speckt ab”-Initiative erfreulich leichter und beweglicher geworden, da es nunmehr insgesamt rund 78 Kilogramm Speck weniger auf den Rippen hat. Böse Zungen behaupten nun, dass bei dieser Größenordnung – rein rechnerisch – auf ein “gewichtiges” Gemeinderatsmitglied verzichtet werden könnte.
Bevor man nun jedoch würfelt, wen es trifft, und in Konflikt mit der Gemeindeordnung gerät, wäre es nach Meinung kritischer Beobachter indes vielleicht eher angebracht, eine jährliche Aufwandsentschädigung für Ratsherren zu “opfern” und auf das Spendenkonto der neuen Mehrzweckhalle einzuzahlen.
Zu den spendablen Sponsoren des “Tukolere-Wamu” Jubiläumsfestes zählt ebenfalls noch die Firma Maertin aus Freiburg, Gummi- und Kunststoff-Großhandel. Sie stiftete einen Hubschrauberrundflug, der per Tombola verlost wurde. Der Losverkauf erbrachte 500 Euro für die Projektarbeit des Jubelvereins. Der Hauptgewinn ging nach Ballrechten-Dottingen.

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