Badische Zeitung, 11.04.2015: Aus Tradition des Gegengeschenks werden Spenden

Zur Kommunion wird reichlich verschenkt und auch mit Geschenken bedankt, nun soll stattdessen Tukolere Wamu profitieren.

HEITERSHEIM (mod). Als eine der Initiatorinnen einer neuen Kommunionsgeschenke-Kultur hoffte Alexandra Runge schon vor drei Jahren auf eine Trendwende. Sie warb dafür, auf traditionelle Gegengeschenke für Gratulanten zu verzichten und das gesparte Geld einem Tukolere Wamu-Projekt in Afrika zukommen zu lassen. Zwölf Familien spendeten damals 1400 Euro. Ihr Sohn Paul, einer der Erstkommunikanten 2012, war sehr stolz darauf. In diesem Jahr ist nun seine Schwester Hannah dran und zehn von 16 Heitersheimer Kommunionskindern sowie eins aus Buggingen machen mit.

Für jedes erhaltene Geschenk gibt es einen Beitrag zu einem Projekt, das von der Tukolere-Vorsitzenden Gertrud Schweizer-Ehrler aus Gallenweiler bestimmt und betreut wird. “Dort kommt das Geld ohne Abzüge an”, ist auch Mutter Nadja Lange überzeugt, die schon 2012 mitmachte und deren Tochter Lara-Maria auch am kommenden Sonntag Kommunion feiert. “Jeder, der etwas bringt, erhält ein Dankeskärtchen mit dem Hinweis auf die Spende”, haben die Eltern geplant.

Die Idee, die dahinter steckt, formuliert Alexandra Runge so: “Wenn ich jemandem etwas schenke, dann möchte ich demjenigen eine Freude machen und nicht etwas zurückbekommen.” Gegengeschenke machen für sie deshalb keinen Sinn, wohl aber, von der eigenen Freude etwas an bedürftigere Menschen weiterzugeben. Die Kinder kennen die Arbeit von Tukolere aus der Schule und können sich damit gut identifizieren. Am 26. April, beim Frühlingsfest mit Dorfflohmarkt in Gallenweiler, soll das Geld an den Afrikaverein übergeben werden.

Die katholische Kirche sammelt unter dem Motto “Wer teilt, gewinnt” ebenfalls ein Opfer für das Bonifatius-Werk. Die Erstkommunikanten werden dabei aufgefordert, von ihren Geldgeschenken einen Teil an einen Mitmachzirkus für benachteiligte Kinder in Chemnitz zu geben. Diese Gaben werden am Sonntagabend in der Dankandacht entgegen genommen.

 

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