Badische Zeitung, 13.12.2018: Geschichten für den guten Zweck von Erik, dem Paradies-Storch

Um Spenden für die Gallenweiler Afrika-Hilfe Tukolere Wamu zu generieren, gibt es seit zehn Jahren eine Kinderbuch-Edition / Neues Werk in Heitersheim erhältlich.

HEITERSHEIM. Vor genau zehn Jahren hatte der Geschäftsführer der Augsburger Werbeagentur Now-Communication, Günter Nowodworski, die Idee, für den bundesweit tätigen gemeinnützigen Verein “Tukolere Wamu”, mit Sitz in Heitersheim-Gallenweiler, eine Kinderbuch-Sonderedition aufzulegen, um in Uganda ein Schulprojekt zu fördern. Er fand in Christoph Schmid, Inhaber des Sporthauses Förg, und dem Zahnarzt Christian Dürr großzügige Mitstreiter. Die inzwischen erschienenen drei Tukolere-Bücher erzielten bisher 70 000 Euro.

Der Aufstieg zur Vorzeige-Schule
Damit machten sie im besten Sinne Schule und satt. Denn aus einst sieben Schülern sind inzwischen 515 geworden. Jetzt soll ein viertes Buch das Förg-Now-Dürr-Science Centre weiterentwickeln helfen. Aus der einstigen Landschule mit einem Klassenraum und den notwendigsten Verwaltungs- und Hygieneeinrichtungen entwickelte sich durch zusätzliche Klassenzimmer, Fachräume für naturwissenschaftlichen Unterricht, Laptops, ein Bücherei- und Bürogebäude, ein Küchen- und Sanitärtrakt sowie Lehrerunterkünfte eine Vorzeige-Bildungsstätte. In diesem Jahr haben 98 Schüler ihren Abschluss gemacht und 169 wurden eingeschult. Mittlerweile ist das Science Centre in Bulangira die beste Sekundarschule im östlichen Ostuganda.

Im nächsten Schritt möchte der Schulleiter nun weitere Klassenräume installieren, um die Schüler über die vierte Klasse hinaus bis zur Qualifizierung für die Mittlere Reife führen zu können. Dazu sind Computerräume mit entsprechender Ausstattung erforderlich, damit die Kinder in Uganda auf die globalen Herausforderungen vorbereitet sind. Außerdem braucht es zusätzliche Räume für die immer größer werdenden Klassen, mehr Büros und vor allem qualifizierte Fachkräfte. Sie sollen die Bevölkerung in der Region durch adäquate Ausbildung voranbringen.

Das hat die Initiatoren und eine erweiterte Sponsorenschar dazu bewogen, eine vierte Sonderedition aufzulegen, die Kinder zum Lesen und Eltern zum Vorlesen inspiriert.

Storch Erik soll helfen
Das erste Buch bestand aus “Zehn Geschichten für eine bessere Welt”, das zweite beinhaltete “Die Abenteuer der kleinen Meeresschildkröte Emilie”. Die hochwertige Gestaltung und die ansprechenden honorarfreien Illustrationen von Alex Baier gaben den Büchern besonderen Reiz. Die Texte kamen von Günter Nowodworski, kreativ unterstützt von den Co-Initiatoren Christoph Schmid und Christian Dürr. Der dritte Band handelte von “Yvonne, eine Kuh, die denkt, ein Reh zu sein”. Die Auflagen bewegten sich zwischen 3000 und 6000 Exemplaren. Die Produktionspartner zeigten ebenfalls Flagge, druckten zu günstigen Preisen und stifteten das Papier.

Diesmal steht “Erik, der Paradies-Storch” im Mittelpunkt. Erstmals haben sich Schülerinnen und Schülern des Willi-Graf-Gymnasiums in München die Abenteuer des Storchenkindes Erik ausgedacht und in acht Kapiteln aufgeschrieben. Die Idee und das Konzept lieferte Günter Nowodworski. Illustriert und koloriert hat es ein Team um Alexander Hutner. Für das Layout zeichnet Simon Stephan verantwortlich. Wie immer ist der Inhalt lustig und lehrreich zugleich. Überschriften wie “Wo du herkommst, ist egal”, “Zusammen sind wir stark”, “Man darf nicht immer nur den Schnabel halten” oder “Größe, nicht die Länge zählt” signalisieren unterhaltsame Geschichten mit Substanz. Kindgerecht wird geworben um Verständnis, Rücksicht und Hilfe untereinander. Mit diesen Botschaften hilft Storch Erik auch den Kindern in Afrika, wenn seine Geschichte Absatz findet.

Geschenk und gutes Werk
Jetzt ist das Buch in einer Auflage von 3000 Stück auf dem Markt und kann gegen einen Spendenbetrag von 5,50 Euro erworben werden. Davon sind 2,50 Euro zur Deckung der Produktionskosten. Für die Erweiterung des Förg-Now-Dürr-Science Centre bleiben drei Euro, die über den Verein “Tukolere Wamu” – übersetzt: Gemeinsam für eine bessere Welt – ohne Abzug in das Schulprojekt fließen. Und weil der Verein im Heitersheimer Stadtteil Gallenweiler ansässig ist, landen auch einige der Bücher in Heitersheim zum Verkauf.

Der aus Heitersheim stammende Stefan Späth, der in Augsburg wohnt und Mitglied bei “Tukolere Wamu” ist, hat 75 Exemplare in seine Heimat gebracht und sie im Friseursalon Brendle zum Erwerb deponiert. Friseurmeister Peter Brendle, ebenfalls Mitglied bei Tukolere, übernimmt gerne die Vermarktung in der Malteserstadt und hofft auf guten Zuspruch. Wer also noch ein pädagogisch wertvolles Weihnachtsgeschenk sucht, kann hier fündig werden, gleichzeitig einem guten Zweck dienen und somit doppelte Freude bereiten.

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