Badische Zeitung, 17.11.2023: Spenden sollen Bildung in Uganda fördern

Von Volker Münch

Seit gut 40 Jahren engagiert sich Norbert Schaub für bedürftige Kinder in Uganda. Er unterstützt den Verein Tukolere Wamu aus Gallenweiler, oft mit großen Summen aus seinem Privatvermögen.

Mancher Passant dürfte sich im Laufe der vergangenen Monate gewundert haben: In den Geschäftsräumen eines Wohn- und Geschäftshauses in der Müllheimer Fußgängerzone gegenüber der Martinskirche ist eine Art Antiquitätenmarkt entstanden. Norbert Schaub und ein kleines Helferteam vermarkten alten Trödel zugunsten einer Schule in Uganda. „Der Erlös geht eins zu eins in das Hilfsprojekt unseres Vereins“, betont Schaub. Der Helfer hat mit seinem Team bereits mehr als 7000 Euro über den Trödelverkauf erzielt.

Schaub verkaufte einst Produkte zur Abwehr von Madern. Mittlerweile hat er sich jedoch aus dem Unternehmen zurückgezogen. Sein ganzes Leben lang war es ihm ein Anliegen, benachteiligte Kinder besonders auf dem afrikanischen Kontinent unter die Arme zu greifen. So hatte er sich vor über 40 Jahren bei der Kindernothilfe mit großen Spendenbeträgen eingebracht, bis er vor rund 30 Jahren Kontakt zum im Heitersheimer Ortsteil Gallenweiler beheimateten Förderverein Tukolere Wamu bekam. „Hier weiß ich ganz konkret, was mit den Spenden geschieht“, sagt Schaub. „Und das Geld kommt dort komplett an.“

Konkret geht es zurzeit um die Erweiterung der James-Odong-Sekundar-Schule in Kabwangasi im Osten des Landes. Rund 400 Schüler werden dort unterrichtet. Auch mit der Unterstützung Schaubs hat der Verein aus Gallenweiler mittlerweile rund 65.000 Euro für das 100.000 Euro Projekt gesammelt. Die Erweiterung der Schule sei notwendig, um staatliche Zuschüsse zu erhalten, sagt Schaub. Dadurch könne die Schule zur Abnahme von Prüfungen zertifiziert werden – die Voraussetzung für die Kinder und Jugendlichen, später studieren zu können.

„Die Arbeiten laufen wirklich gut“, berichtet Schaub. Er macht sich auch immer wieder in Kabwangasi ein persönliches Bild von der Situation. Wenn Schaub von seinen Erlebnissen und den glücklichen Kindern spricht, spürt man schnell, dass dieses Projekt für ihn eine Herzensangelegenheit ist. Das finanzielle Engagement ist das eine, die persönliche Unterstützung das andere. Das treibt Schaub, seine Ehefrau und Freunde um.

„Wir haben mehrere persönliche Patenschaften für Kinder in Salem, einer Stadt in Uganda, übernommen“, berichtet Schaub. Dort hilft der von Gertrud Schweizer-Ehrler geleitete Verein Tukolere Wamu bei fünf Projekten. Bei diesen geht es um Krankenhaus, Schwesternschule und Geburtsstation. Weitere Projekte befassen sich mit dem Babyhaus, mit einem Kinderdorf und – in einem an deren Ort – mit einem Kindergarten mit Vorschule.

Die Patenschaften für ugandische Kinder und Jugendliche können über den Verein abgeschlossen werden. „Das geht auch mit Teilpatenschaften“, sagt Schaub und wirbt um Unterstützung. Wichtig wären auch weitere Mitglieder und Spender. Der Verein greift auch Projekten in anderen afrikanischen Ländern unter die Arme. Die Mitglieder von Tukolere Wamu haben immer direkten Zugriff auf die Projekte, stellen so sicher, dass die Spenden komplett ankommen.

Schaubs bisherige Firma für Maderabwehrprodukte aus Neuenburg unterstützt monatlich einen Teil des Gehalts für zwei Ärzte im Gesundheitszentrum in Salem. „Es geht um die Differenz zwischen Realeinkommen und einem auskömmlichen Gehalt, damit die Ärzte dort auch gehalten werden können“, berichtet Schaub. Es brauche zudem immer wieder finanzielle Hilfen, um die Infrastruktur zu erweitern und zu modernisieren.

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