Badische Zeitung, 21. Januar 2012

Spendenbereitschaft größer denn je

Die Weihnachtsspenden-Aktion der Stadt Heitersheim verzeichnet ein Rekordergebnis.

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Bei der Heitersheimer Weihnachtsspenden-Aktion kamen fast 20000 Euro zusammen.
Der größte Einzelbetrag daraus ging an den Verein Tukolere Wamu. Der stellvertretende
Rechner Josef Ehrler (rechts) nahm den Scheck aus den Händen von Bürgermeister
Martin Löffler entgegen. Foto: Model

HEITERSHEIM (mod). Seit dem Jahr 2000 ruft die Stadt Heitersheim alljährlich zu einer Weihnachtsspenden-Aktion auf. Bürger,
Firmen und Institutionen beteiligen sich daran gerne und großzügig. Bis 2008 steigerten sich die jeweiligen Beträge auf 13 000 Euro.
In den vergangenen drei Jahren konnte Bürgermeister Jürgen Ehret sogar jeweils bis zu 15 600 Euro für soziale und kulturelle
Zwecke verteilen. In diesem Jahr vermeldete sein Amtsnachfolger Martin Löffler ein Rekordergebnis: Es kamen 19 676,50 Euro
zusammen. Davon gingen 6580,90 Euro an den Verein Tukolere Wamu.
“Ich bin überwältigt von der Wahnsinns-Spendenbereitschaft in Heitersheim”, kommentierte Martin Löffler die stolze Summe. Es war
vorgesehen, die Spenden je zur Hälfte dem bundesweit aktiven Verein Tukolere Wamu und dem städtischen Sozialfonds zukommen
zu lassen. Allerdings, schränkte Löffler ein, hätten einige Geldgeber ihren Anteil ganz konkret an bestimmte soziale oder kulturelle
Zwecke geknüpft. Deshalb waren vom Gesamtbetrag letztlich 13 161,80 Euro im ursprünglich angedachten Sinn zu teilen.
Josef Ehrler, stellvertretender Rechner bei Tukolere Wamu, nahm die Hälfte dankend entgegen. In Uganda sei zwar die
Hungerkatastrophe nicht ganz so heftig wie in Somalia und Kenia, aber dennoch deutlich zu spüren. Die Ernte reiche nicht aus und
es gelte, die Lebensmittelknappheit zu überbrücken. Die akute Not mache dies erforderlich, auch wenn Tukolere Wamu sonst eher
auf nachhaltige Selbsthilfeprojekte setze.
In diesen Tagen ist Ehrlers Frau Gertrud Schweizer-Ehrler, die Vorsitzende des Vereins, mit einer Gruppe auf Projektreise in Uganda.
Der touristische Aspekt verhilft den Menschen dort zu Einnahmen. Alle bekommen einen Einblick, wie wichtig hier Starthilfe für
sinnvolle Erwerbs- und Nahrungsquellen ist. Entwickelt hat sich die Arbeit, weil Josef Ehrler sechs Jahre und Gertrud Schweizer-
Ehrler neun Jahre in Uganda Entwicklungshelfer waren. Als sie 1995 nach Deutschland zurückkehrten, gründeten sie Tukolere
Wamu.
“Der Verein leistet überzeugende Hilfe und genießt überregionale Bedeutung”, bestätigte Bürgermeister Löffler anerkennend. In den
vergangenen zwölf Jahren ist immer wieder Geld aus der Weihnachtsspenden-Aktion in Uganda verwendet worden. Aber auch der
Kongo und Burundi profitierten von den Spenden, ebenso wie Kindergärten, Schulen, Pflege-, Behinderten- und
Betreuungseinrichtungen in Heitersheim und die Staufener Tafel. Aus dem Sozialfonds möchte Löffler ebenfalls Mittel vor allem für
die Arbeit an Menschen mit Behinderung einsetzen. Manchmal geschehe das durch die Förderung von Benefizaktionen. “Dann
funktionieren die Gelder quasi wie ein Katalysator”, erklärte er.

Autor: mod

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Zum selben Thema war auch eine Artikel im Mitteilungsblatt der Stadt Heitersheim:

120127_Mitteilungsblatt_Heitersheim

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