Spaß am Tanzen auf der Straße
Das Frühlingsfest lockte nicht nur scharenweise Schnäppchenjäger nach Gallenweiler.
Kultur, Kunst, Kruscht, Klamotten und griechische Folklore zum Mitklatschen – das alles gab’s in Gallenweiler. Foto: sabine model
HEITERSHEIM-GALLENWEILER (mod). Wenig Frühling, aber viel Fest der Vereine gab es am Sonntag in Gallenweiler. Bis zum Mittag sah es zunächst so aus, als müsse man literweise Suppe und 280 Würstchen einfrieren. Doch dann wurde der Heitersheimer Stadtteil invasionsartig von Blechlawinen eingekesselt. Die gut 400 Dorfbewohner hatten den ganzen Ort in Stimmung und Schwingung versetzt, gerieten dabei jedoch bedrohlich in die absolute Minderheit. Fragen wie “Wo geht’s denn hier zum Frühlingsfest?” zeigten die Sehnsucht der Menschen, endlich wieder etwas im Freien zu erleben.
Um zwei Uhr war die Küche im Bürgerhaus leergefegt. Lediglich die Kuchentheke gab noch Kalorien her, allerdings auch nur bis zum frühen Nachmittag. Kunst von Menschen mit Behinderung und afrikanische Batikbilder bildeten den kulturellen Rahmen. Draußen hingen die Wolken zwar bedrohlich tief, aber sie beeinträchtigten in keiner Weise die Freude am Galli-Theater, den Ansturm und die Flohmarkt-Anbieter, in deren verführerischen Vorgärten sich Kruscht, Kitsch, Klamotten und Kunstwerke zwischen Zierkirschen und blühenden Obstbäumen ein munteres Stelldichein lieferten, das teilweise mit Einkaufstrolleys gestürmt wurde.
Vor dem Bürgerhaus ging eine Tanzgruppe mit griechischer Folklore den Zuschauern derart ins Blut, dass sich die Darbietung zum kollektiven Hüftschwung auf der Straße auswuchs. Die Vereine und Flohmärktler rieben sich die kalten Hände: Denn wer sich wohl und heimisch fühlt, der kauft und konsumiert. Der Überschuss dürfte die Herzen der Organisatoren frühlingshaft erwärmen.
Der Artikel als PDF