Badische Zeitung, 4. Oktober 2007

Einfache Mittel, tolle Erfahrung – Landrat aus Uganda zu Besuch bei Heitersheimer Schulklasse

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Von Sabine Model
HEITERSHEIM. Für die Klasse 3 b der Johanniter-Grundschule und ihre Lehrerin Nicola Müller war es ein ganz besonderer Unterricht. Denn die Begegnung mit der Welt von Denis Medeyi, Salem-Projektleiter in Uganda, und Joseph Balisanjuka, Landrat in Nordwest uganda, hatte an sich schon etwas Außergewöhnliches. Aber mit ihnen afrikanische Fußbälle aus Maisabfällen, Zeitungspapier, Kunststofftüten und Bindfäden zu basteln, war “echt cool” .

Ermöglicht hatte den Afrikatag die Vorsitzende von “Tukolere-Wamu” (“Alle für eine Welt” ), Gertrud Schweizer-Ehrler aus Gallenweiler. Der Schultag begann im Bürgerhaus mit einer Dia-Einstimmung über Uganda, ergänzt von Erzählungen der beiden Gäste aus Afrika. Danach wurde aus dem Dorfbrunnen Wasser geschöpft und in Kanistern auf dem Kopf zur Feuerstelle im “Badgumpen” getragen.

Es wurden diverse Gemüsesorten geschnipselt und Erdnüsse gestampft, um ein feines Mittagsmahl mit Reis zu kreieren. Das Essen mit den Fingern mussten Denis und Josef vormachen. Während das Gemüse in Erdnusssoße auf dem Feuer köchelte, bastelten die Kinder mit dem Landrat und dem Projektleiter Fußbälle aus Maisblättern, Verpackungsmaterial und der Badischen Zeitung. Fest geknüllt und gut geschnürt fanden sie die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler. Der Landrat konnte aber noch mehr: Nämlich neben dem Schießen mit Pfeil und Bogen auch Gras mähen mit einem “Slasher” , einem gebogenen Metallstück, das wie eine stumpfe Sense die Halme abhaut. Ohne Rasenmäher, ohne Benzin und Strom, ganz allein mit Muskelkraft. Tolle Erfahrungen, die den Kindern bewiesen, dass auch mit einfacheren Mitteln gut gearbeitet, gegessen und gespielt werden kann.

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