“Die Kooperation beginnt hier und jetzt”
Die erste Amtsreise führt den ugandischen Botschafter Marcel Tibaleka nach Heitersheim.
Die erste offizielle Einladung führte den neuen ugandischen Botschafter Marcel Tibaleka (links) und seinen Councellor Julius Kivuna von Berlin nach Heitersheim. Hier bei Erläuterungen zu den römischen Ausgrabungen der Villa urbana. Foto: Sabine Model
HEITERSHEIM-GALLENWEILER (mod). Das politische Highlight an den Afrika-Tagen von Tukolere Wamu war der Besuch des ugandischen Botschafters in Berlin, Marcel Tibaleka, und seines Beraters Julius Kivuna. Seit Ende Mai ist Tibaleka im Amt. Seine erste Dienstreise führte ihn nach Heitersheim, wo ihm die Stadt in der Villa urbana einen Empfang bereitete. Er zeigte sich beeindruckt von der Geschichte und der Hilfe für Afrika. “Die Kooperation beginnt jetzt und hier”, versicherte der Botschafter.
Der Botschafter hatte bisher nichts von Tukolere Wamu und dem Engagement der mehr als 250 bundesweiten Mitglieder für Selbsthilfeprojekte im Norden, Osten und in der Zentralregion seines Landes gehört. Er selbst stammt aus der Gegend um Lake Albert, an der Grenze zum Kongo. Gerlinde Brünz aus dem Allgäu aber, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, die mit der Vorsitzenden Gertrud Schweizer-Ehrler aus Gallenweiler zwei Jahre in Uganda gearbeitet hatte, pflegte den Kontakt zur Botschaftssekretärin. Mit Erfolg. Ende Juni beschloss der Botschafter, der Einladung zu den Tukolere-Afrika-Tagen im Heitersheimer Stadtteil Gallenweiler zu folgen. “Die Malteserstadt wertet das als Ehre”, sagte Bürgermeister Martin Löffler. Der hohe Gast dokumentierte seinen Besuch mit einem Eintrag ins Goldene Buch, der Bürgermeister überreichte ihm die aktuelle Chronik. Archäologin Julia Güth brachte der deutsch-afrikanischen Delegation bei einer Führung die römische Geschichte in lebendigen Bildern näher. Über die Aktivitäten von Tukolere Wamu informierte sich Marcel Tibaleka bei der Mitgliederversammlung des Vereins im Bürgerhaus Gallenweiler. Jedes Jahr treffen sich dazu die Vereinsmitglieder an einem anderen Ort, seit 1995 im Rahmen von Afrika-Tagen, bei der die gesamte Bevölkerung einbezogen wird, in Gallenweiler, dem Vereinssitz zum siebten Mal.
Er schätze die Unterstützung der Bedürftigen in Uganda sehr, betonte Botschafter Tibaleka. “Unsere Verbindung muss sich entwickeln”, ist sein Wunsch. Vor allem hofft er, dass Tukolere Wamu auch im Westen des Landes, in seiner Heimat, tätig wird. Am Abend eröffnete Tibaleka mit Bürgermeister Martin Löffler und Gertrud-Schweizer-Ehrler den geselligen Teil der Afrika-Tage. “Ich werde mein Bestes geben, um Partnerschaften zu etablieren, damit Tukolere Wamu die Arbeit ausdehnen kann”, versprach er.
Den Einsatz von 82 Helfern, die das Ereignis vorbereitet hatten, und die überwältigende Besucherresonanz bezeichnete der Botschafter als “erlebte Anerkennung von Tukolere Wamu”. Unter dem Banner “Jambo Rafiki Karibu” (“Hallo Freunde, willkommen”) ließ sich der Gast aus Berlin auf heimatliche Klänge, Gerüche und Farben ein. Exklusiv gab es am Samstagabend rhythmische Live-Musik der Gruppe “Blokosso” auf afrikanischen Instrumenten. Viele Menschen trugen Kleidung und Accessoires aus Uganda. Eine Modenschau, bei der traditionelle und moderne Kleidung, Kaftane, die Tracht der Massai und ein Fahrradtaxi vorgeführt wurden, animierte dazu. Installiert worden war ebenso eine Chapati-Bäckerei. Chapati sind eine Art Pfannkuchen, die es in Uganda an jeder Ecke gibt. Afrikanische Spezialitäten aus der Küche waren bereits nach einer Stunde Schlangestehen vergriffen. In typischer Gastfreundschaft wurde nachgekocht. Die ugandischen Botschaftsvertreter dürften sich heimisch gefühlt haben.
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