Frankenpost, 3. Oktober 2012

Afrika einmal “hautnah”

Stadtsteinacher Schüler lernen mithilfe von Salem International den Alltag von Kindern in Uganda kennen: “Afrika zum Anfassen und Anschauen”.
Von Klaus-Peter Wulf

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Geduldig zerstampften die Jungs Erdnüsse, die zerkleinert mit Wasser angerührt und anschließend ins Gemüse gegeben wurden. Fotos: Wulf
Fleißig übten (von rechts) Jakob, Amelie und Luca im Lichthof der Stadtsteinacher Schule das Wassertragen im Kanister.

Stadtsteinach – Diesen Schultag werden die Dritt- und Viertklässler aus Rugendorf und Stadtsteinach so schnell nicht vergessen. Zusammen mit Gertrud Schweizer-Ehrler, die neun Jahre lang Kinderkrankenschwester in Uganda war, durften sie unter dem Thema “Leben einer anderen Kultur” den Alltag ihrer Altersgenossen im afrikanischen Uganda erleben. Schweizer-Ehrler unternahm mit den Kindern eine kleine Entdeckungsreise mit authentischen Gegenständen.

Anhand von Bildern zeigte die Krankenschwester den Mädchen und Jungen zunächst die Lebensumstände in Uganda. Die Wege zur Schule sind sehr weit, auch ist diese erst um 16 Uhr am Nachmittag aus. Bis die Hausaufgaben gemacht sind, ist es dunkel.

Wasser holen

Mithelfen müssen die afrikanischen Kinder auch beim Wasserholen, wobei weite Strecken zurückgelegt werden müssen. Dabei tragen sie den gefüllten Kanister den ganzen Heimweg auf dem Kopf. “Und wenn es heißt, wir gehen auf den Markt, um unsere Produkte zu verkaufen, dann sind auch die Kinder gefordert beim Transport der Waren mitzuhelfen”, sagte Schweizer-Ehrler.

Aber es blieb nicht nur beim Betrachten der Gegenstände. Die Schüler probierten es auch selbst aus, was es heißt, Wasserkanister zu füllen und auf dem Kopf tragend nach Hause zu bringen oder Waren zum Markt zu transportieren. “Es ist gar nicht so einfach, das kleine Baby (in Form einer Puppe) auf dem Rücken und den Warenkorb auf dem Kopf zu tragen”, haben sich Annika, Carina und Elisabeth gedacht, als sie es den Kindern aus Uganda nachmachten. Doch wenn man es einige Zeit probiert, dann klappt es auch ohne Hilfestellung der Hände.

Das Wassertragen im Kanister übten Jakob, Amelie und Luca fleißig, bevor es an die Essenszubereitung ging. Da wurden Erdnüsse zerstampft, zerkleinert und mit Wasser angerührt und dann dem Gemüse zugegeben. Das Ganze erforderte sehr viel Zeit, wie die Stadtsteiancher Schüler merkten. Doch der alternative Schultag hat allen Schülerinnen und Schüler Spaß gemacht und sie würden sicher gerne wieder eine andere Kultur kennenlernen.

Rektor Dr. Michael Pfitzner bedankte sich am Mittag beim Lindenhof Salem in Stadtsteinach, der den afrikanischen Tag für die Grundschüler ermöglichte. Viel Lob hatte der Schulleiter für das Engagement von Gertrud Schweizer-Ehrler parat, die die Schüler mit einem herzlichen “Danke” und “Auf Wiedersehen” verabschiedeten.

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