Schwäbiche Zeitung, 16. Juni 2009

Neun Monate Afrika prägen für immer

(LEUTKIRCH/sz) Von August 2008 bis April 2009 hat Karin Dobler, Technische Lehrerin für Hauswirtschaft an der Sophie-Scholl-Schule in Leutkirch, in Ost-Uganda gelebt. Dort teilte sie ihre Zeit mit den Menschen in einem Gesundheitszentrum, Kinder- und Waisendorf.

“Als mein Entschluss feststand, mein Sabbatjahr in Uganda zu verbringen, ermöglichte mir der Verein Tukolere Wamu die einmalige Gelegenheit, meinen Wunsch zu erfüllen”, sagt Karin Dobler. Tukolere Wamu ist ein Verein, der Selbsthilfe-Initiativen in Ostafrika unterstützt. 1995 wurde der Verein von ehemaligen Entwicklungshelfern gegründet. Stellvertretende Vorsitzende ist Gerlinde Brünz aus Leutkirch. Das Projekt finanziert sich aus Spenden und aus eigenen Mitteln wie zum Beispiel einem Gästehaus und einer Schneiderei.

Große Reisegruppe mit Kindern

Die ersten Wochen verbrachte Karin Dobler im Gästehaus des Projekts. Hier können etwa 40 Gäste in schöner Atmosphäre Urlaub machen, relaxen und vegetarisch-ugandische Küche genießen. Gleich zu Beginn war eine große Reisegruppe mit Kindern aus Deutschland zu Besuch. Dadurch hatten Karin Dobler und die ugandischen Mitarbeiter alle Hände voll zu tun. Dobler lernte, wie Matooke (Kochbananen), Cassava (Maniok), Posho (Maisbrei) und Bohnengerichte zubereitet werden. Grundnahrungsmittel, die wir in Deutschland gar nicht kennen. Eine Vielzahl anderer Gemüsegerichte, Salate und Gebäckvariationen werden in dieser Küche gezaubert. “Nicht nur das Zubereiten der Gerichte ist ein kleines Erlebnis, sondern vielmehr noch der Marktbesuch und die Beschaffung der Lebensmittel.” Ein kunterbuntes Durcheinander, Düfte und Gerüche aller Art, ein Handeln und Feilschen, der Gemüsemarkt wie ein Labyrinth, all das macht den Einkauf dort zum Abenteuer.

“Nach einer gewissen Einarbeitungszeit konnte ich dann auch Ideen aus meinem Erfahrungsschatz einbringen, und ein Geben und Empfangen stellte sich ein. Die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld der Menschen im Projekt machten mir einen schnellen und guten Einstieg möglich. Nur die kleine Küche, die ungewohnten Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzverhältnisse bereiteten mir am Anfang etwas Mühe. Da ist eben zunächst ein hohes Maß an Akzeptanz, Geduld, Kreativität und auch ein Auf-die-Zähnebeißen gefragt”, erzählt Karin Dobler.

Sie hilft auch in der Schneiderei

Wenn es im Gästehaus ruhig war, konnte Dobler ihre Arbeitskraft und Freude voll und ganz in der Schneiderei einsetzen. Die Schneidermeisterin und ihr Team haben sie mit offenen Armen empfangen. Gemeinsam entwickelten sie neue Ideen und produzierten Kleidungsstücke zum Verkauf in Deutschland und Uganda. Das erwirtschaftete Geld kommt zurück ins Projekt – das Ziel eines jeden Selbsthilfeprojekts. Dank einer großzügigen Spende der Kolleginnen und Kollegen der Leutkircher Sophie-Scholl-Schule konnten die Schneiderei renoviert und die Nähmaschinen repariert werden.

“Die Zeit in Uganda war für mich sehr bereichernd und erfüllend. Der Blick über den Tellerrand hinaus, die Erfahrungen mit der anderen Kultur und Lebensweise werden mich sicherlich noch sehr lange beschäftigen und in meinem weiteren Leben begleiten”, blickt die Leutkircherin zurück. Jetzt ist sie wieder in Leutkirch. Von Freitag bis Sonntag findet das Afrika-Wochenende mit Karin Dobler in Hinznang statt.

(LEUTKIRCH/sz) Von August 2008 bis April 2009 hat Karin Dobler, Technische Lehrerin für Hauswirtschaft an der Sophie-Scholl-Schule in Leutkirch, in Ost-Uganda gelebt. Dort teilte sie ihre Zeit mit den Menschen in einem Gesundheitszentrum, Kinder- und Waisendorf.

“Als mein Entschluss feststand, mein Sabbatjahr in Uganda zu verbringen, ermöglichte mir der Verein Tukolere Wamu die einmalige Gelegenheit, meinen Wunsch zu erfüllen”, sagt Karin Dobler. Tukolere Wamu ist ein Verein, der Selbsthilfe-Initiativen in Ostafrika unterstützt. 1995 wurde der Verein von ehemaligen Entwicklungshelfern gegründet. Stellvertretende Vorsitzende ist Gerlinde Brünz aus Leutkirch. Das Projekt finanziert sich aus Spenden und aus eigenen Mitteln wie zum Beispiel einem Gästehaus und einer Schneiderei.

Große Reisegruppe mit Kindern

Die ersten Wochen verbrachte Karin Dobler im Gästehaus des Projekts. Hier können etwa 40 Gäste in schöner Atmosphäre Urlaub machen, relaxen und vegetarisch-ugandische Küche genießen. Gleich zu Beginn war eine große Reisegruppe mit Kindern aus Deutschland zu Besuch. Dadurch hatten Karin Dobler und die ugandischen Mitarbeiter alle Hände voll zu tun. Dobler lernte, wie Matooke (Kochbananen), Cassava (Maniok), Posho (Maisbrei) und Bohnengerichte zubereitet werden. Grundnahrungsmittel, die wir in Deutschland gar nicht kennen. Eine Vielzahl anderer Gemüsegerichte, Salate und Gebäckvariationen werden in dieser Küche gezaubert. “Nicht nur das Zubereiten der Gerichte ist ein kleines Erlebnis, sondern vielmehr noch der Marktbesuch und die Beschaffung der Lebensmittel.” Ein kunterbuntes Durcheinander, Düfte und Gerüche aller Art, ein Handeln und Feilschen, der Gemüsemarkt wie ein Labyrinth, all das macht den Einkauf dort zum Abenteuer.

“Nach einer gewissen Einarbeitungszeit konnte ich dann auch Ideen aus meinem Erfahrungsschatz einbringen, und ein Geben und Empfangen stellte sich ein. Die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld der Menschen im Projekt machten mir einen schnellen und guten Einstieg möglich. Nur die kleine Küche, die ungewohnten Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzverhältnisse bereiteten mir am Anfang etwas Mühe. Da ist eben zunächst ein hohes Maß an Akzeptanz, Geduld, Kreativität und auch ein Auf-die-Zähnebeißen gefragt”, erzählt Karin Dobler.

Sie hilft auch in der Schneiderei

Wenn es im Gästehaus ruhig war, konnte Dobler ihre Arbeitskraft und Freude voll und ganz in der Schneiderei einsetzen. Die Schneidermeisterin und ihr Team haben sie mit offenen Armen empfangen. Gemeinsam entwickelten sie neue Ideen und produzierten Kleidungsstücke zum Verkauf in Deutschland und Uganda. Das erwirtschaftete Geld kommt zurück ins Projekt – das Ziel eines jeden Selbsthilfeprojekts. Dank einer großzügigen Spende der Kolleginnen und Kollegen der Leutkircher Sophie-Scholl-Schule konnten die Schneiderei renoviert und die Nähmaschinen repariert werden.

“Die Zeit in Uganda war für mich sehr bereichernd und erfüllend. Der Blick über den Tellerrand hinaus, die Erfahrungen mit der anderen Kultur und Lebensweise werden mich sicherlich noch sehr lange beschäftigen und in meinem weiteren Leben begleiten”, blickt die Leutkircherin zurück. Jetzt ist sie wieder in Leutkirch. Von Freitag bis Sonntag findet das Afrika-Wochenende mit Karin Dobler in Hinznang statt.

(Erschienen: 16.06.2009)

090616_SZ_Karin_Dobler

Karin Dobler mit einem Waisenkind: Die Leutkircherin war neun Monate in
Uganda. Jetzt berichtet sie von ihren Erlebnissen. Foto: privat

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