Wie Gallenweiler zum afrikanischen Dorf wird

Elf junge Frauen und Männer aus Uganda absolvieren derzeit Praktika im Markgräflerland / Organisiert von Tukolere Wamu.

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Die Gruppe aus Uganda ist in Heitersheim herzlich willkommen geheißen worden. Foto: martin pfefferle

HEITERSHEIM (map). Freundliche Menschen, hilfsbereit, zuvorkommende Gastgeber – die 11 jungen Ugander sind begeistert von ihren ersten Eindrücken, die sie in und um Heitersheim gesammelt haben. Die meisten von ihnen sind zum ersten Mal in Deutschland, und sie sind hier, um in erster Linie berufliche Erfahrungen zu sammeln. Der Austausch mit Uganda geht zurück auf eine Initiative der Georg-Kerschensteiner-Schule in Müllheim. Dortige Schüler besuchten Uganda, nun steht der Gegenbesuch an. Die meisten der jungen Frauen absolvieren ihr Praktikum im Pflegebereich, beispielsweise im Parkstift in Bad Krozingen oder auch in der mobilen Pflege. Insgesamt drei Wochen sind die jungen Ugander in Heitersheim zu Gast. Genauer gesagt: in Gallenweiler. Alle Gäste aus Afrika in einem Dorf unterzubringen, das sei das Ziel gewesen, sagte Gertrud Schweizer-Ehrler. Die Vorsitzende des Vereins Tukolere Wamu ergänzte: “Gallenweiler ist derzeit ein afrikanisches Dorf.” So könnten sich die jungen Menschen problemlos gegenseitig besuchen und die Zeit in Deutschland genießen.

So problemlos und entspannt sich bislang der Aufenthalt gestaltet, so mühsam war die Vorbereitung. Die Georg-Kerschensteiner-Schule genauso wie Siegfried Kunz und Gertrud Schweizer-Ehrler mussten sich intensiv einsetzen, um viele Hürden zu überwinden – “vor allem finanzielle”, so Schweizer-Ehrler. Dadurch konnten zahlreiche Partner gefunden werden, die sich mit für den deutsch-ugandischen Austausch einsetzen.

Bevor Bürgermeister Martin Löffler den interessierten Gästen aus Afrika auf Englisch Heitersheim präsentierte, schwärmten diese von den Eindrücken, die sie schon sammeln konnten. Herbert, der ein Praktikum in einer Tischlerei absolviert, ist beeindruckt vom modernen Maschinenpark hierzulande. Das kenne er sonst nur aus Büchern, so der 21-Jährige. Die 20-jährige Mary lobt das deutsche Gesundheitssystem. Beeindruckt hat sie, dass für Senioren im Pflegeheim Aktivitäten angeboten werden. Auch palliative Pflege und Demenzgruppen sind in Uganda noch unbekannt. Die jungen Menschen profitieren nicht nur, sie bringen auch etwas mit – ihrer ansteckenden Lebensfreude kann sich keiner entziehen.

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