Wenn Auszubildende voneinander und miteinander lernen

Pflegeschülerinnen aus Uganda sind an der Georg-Kerschensteiner-Schule zu
Gast – bei Praktika erhalten sie Einblicke in Pflegeeinrichtungen in der Region.

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Zu Gast in Müllheim an der Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) ist derzeit eine Gruppe
junger Krankenpflege- und Hebammenschülerinnen der Salem School of Nurses aus
Uganda. Foto: Privat

MÜLLHEIM (BZ). Zu Gast in Müllheim an der Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) ist
derzeit eine Gruppe junger Krankenpflege- und Hebammenschülerinnen der Salem School
of Nurses aus Uganda. Die Pflegeschülerinnen kommen auf Einladung des Vereins Tukolere
Wamu und der Georg-Kerschensteiner-Schule. Während ihres dreiwöchigen Aufenthalts
absolvieren sie Praktika in Einrichtungen in der Region.
Vorausgegangen war dieser Begegnung eine Lernreise im Jahr 2013. Vier Schülerinnen und
ein Schüler der GKS, ein Schüler der Realschule Heitersheim und drei junge Frauen aus der
Region Ulm nahmen an dem dreiwöchigen Programm teil. Dabei wurde jedem deutschen
Teilnehmer ein Partner zugeteilt. Diese waren vorwiegend Krankenpflegeschülerinnen der
Salem School of Nurses. Gemeinsam erlebten sie Uganda und seine Lebenswelten.
Gemeinsam wurden Felder bestellt, gekocht, Bäume gepflanzt. Außerdem beschäftigten
sich die Teilnehmer mit dem Schul- und Gesundheitssystem. In den Dörfern gingen sie in
gemischten Teams zu den Familien, um über Hygiene aufzuklären. Gemeinsam wurde dort
dann auch Lehmöfen gebaut. Die Idee war dabei von Anfang an, den ugandischen

Teilnehmern einen Gegenbesuch zu ermöglichen. Bei der Finanzierung halfen verschiedene
Institutionen und Organisationen, darunter Brot für die Welt, der katholische Fonds, PASCH
und das Landratsamt. Sieben Krankenpflege- und Hebammenschülerinnen der Salem
School of Nurses, eine Schülerin und ein Unistudent konnten schließlich in Müllheim
begrüßt werden. Großen Einsatz brachte Salem Uganda bei der Vorbereitung. Die
Schülerinnen hatten zuvor kaum Reisedokumente. Die erforderlichen Visa zu bekommen,
stellte sich als recht schwierig heraus.
Während ihres Aufenthaltes sind die Pflegeschülerinnen und ihre beiden Betreuerinnen zu
Praktika eingeteilt: Im Parkstift Bad Krozingen, in der Sozialstation südlicher Breisgau und
im Friedrich-Schäfer Haus, beziehungsweise im Haus Ulrika in Heitersheim. Eine Schülerin
besucht gemeinsam mit ihrer Partnerin die Klasse 9a der Realschule Heitersheim, ein
Student für Bauwesen hat sich sogar gleich mehrfach umgesehen. Er war in der
technischen Abteilung der GKS, bei einem Zimmermann, im Bauamt der Stadt Heitersheim
, bei einem Installateur und beim Bauhof Heitersheim. Die Praktika finden vorwiegend
vormittags statt. An zwei Tagen geht es ins Bildungshaus Bad Krozingen, einen Tag
verbringen die Besucher am GKS. Mit großem Interesse werden auch Zusatzangebote, wie
Schwangerengymnastik, Rückbildungsgymnastik und der Besuch von Demenzgruppen
angenommen. Nachmittags haben die Gäste aus Uganda die Möglichkeit, mit ihren
Gastfamilien etwas zu unternehmen. Auf dem Programm stehen Schwimmbadbesuche,
Wanderungen im Schwarzwald und vor allem Fußball.

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