Badische Zeitung, 05.10.2018: Eine besondere Pflanze

HEITERSHEIM-GALLENWEILER (BZ). Die monatlich stattfindenden Freitags-treffen des Vereins Tukolere Wamu mit Bewirtung und Vorträgen im Bürgerhaus von Gallenweiler finden stets ein interessiertes Publikum. So war es auch kürzlich, als Siegfried Kunz über seine Reisen zu den Kaffeebauern in Uganda und zu den Massai in Kenia berichtete.

Mit Blick auf die heimische Weinwirtschaft zog Kunz an einem Punkt Parallelen: Eine Kaffeepflanze braucht in ihrer Entwicklung ähnlich lange wie ein Rebstock – zwei Jahre von der Bohne bis zum Setzling und weitere drei Jahre, bis die ersten Kaffeekirschen geerntet werden können. Dann kann die Staude aber bis über 50 Jahre lang genutzt werden. Allerdings werden nur die roten Kaffeekirschen geerntet, somit zieht sich die Ernte oftmals über Wochen hin. Mitgeholfen hat Kunz bei der Ernte der Kaffeesorte Arabica, die nur in Hochlagen über 1500 Meter gedeiht.

Und auch die Weiterverarbeitung des Kaffees nach der Ernte ist noch sehr arbeitsintensiv. So muss das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche entfernt werden, und noch viele weitere Arbeitsschritte sind notwendig, bis die Kaffeebohnen nach Europa exportiert und zumeist dort geröstet werden können.

So realisierten die Besucher des Vortrags, wie viel Arbeit in jeder Tasse Kaffee steckt. Und dass diese Arbeit in armen Ländern wie Uganda auch noch sehr schlecht bezahlt wird.

Außerdem berichtete der Referent über ein weiteres Highlight seiner Reisen: den Besuch bei den Massai in Kenia. Demnach war es möglich, am Leben der Massai teilzunehmen sowie deren Natur und Kultur kennenzulernen. Auch die Manyattas, die Lehmhäuser der Massai, konnten besucht werden. Dabei zeigte sich, mit wie wenig die Menschen dort auskommen und doch immer zufrieden wirken.

Für Interessenten: Kurzentschlossene können Siegfried Kunz auf der nächsten Reise zu den Kaffeebauern im Mount-Elgon-Gebiet begleiten. Sie dauert vom 2. bis 17. November.
Dieser Artikel auf badische-zeitung.de.