Gäubote, 28. Februar 2011 – Den Reichtum teilen für die Würde anderer
Den Reichtum teilen für die Würde anderer
Nebringen: Firmlinge machen Projektarbeit für den Afrikatag der katholischen Kirchengemeinde
Die Werkrealschüler hatten beim Afrikatag einen Verkaufsstand GB-Foto: Holom
Zum neunten Mal feierte die katholische Kirchengemeinde Jettingen-Gäufelden-Bondorf ihren jährlichen Afrikatag. In der Kirche “Auferstehung Christi” in Nebringen musste aufgestuhlt werden, damit alle Besucher an der einleitenden Eucharistiefeier teilnehmen konnten.
Swantje Gerking
Wie jedes Jahr hatte der Ausschuss “Kollery – Christen für Afrika” und insbesondere dessen Mitglied Andrea Weber die Vorbereitung des Afrikatags übernommen. Er begann mit der Eucharistiefeier, zelebriert von José-Claude Mbimbi-Mbamba, der selbst aus dem Kongo kommt. Die musikalische Umrahmung übernahmen schon zum sechsten Mal die “Blackbirds” aus Jettingen unter der Leitung von Peter Eisele und begleitet von Martin Schneider am E-Piano. Der Pop- und Gospelchor sang mehrere Lieder aus seinem aktuellen Programm, sehr schwungvoll und mitreißend und mit viel Freude.
Für benachteiligte Mädchen
Optisch und musikalisch gesehen gab es zwar nicht viel Afrikanisches im Gottesdienst, sehr wohl aber bei den Wortbeiträgen: Acht Firmlinge hatten sich in ihrer Projektarbeit für den Afrikatag mit dem Alltag, der persönlichen Situation und den mutmaßlichen Gedanken der Slumbewohner beschäftigt und trugen sie eindrucksvoll vor. Da war von Frauen die Rede, die Angst vor Vergewaltigung haben, von Menschen, die keine Arbeit haben oder die ihre Wohnungen verlieren, weil Bagger die Behausungen platt wälzen, um für schöne Häuser für reiche Menschen Platz zu machen. In seiner Predigt rief Mbimbi-Mbamba die Gläubigen dazu auf, ihren Reichtum mit diesen Menschen zu teilen, damit alle menschenwürdig leben können. Nach der Kollekte, die benachteiligten Mädchen auf dem Lande in Kongo in Form von Schulgeld zugutekommen wird, demonstrierten die Firmlinge anschaulich, wie den Menschen in Afrika bereits durch die Gemeinde geholfen werden konnte. Dazu brachten sie Brot, Wasser, einen Medikamentenkoffer, Schulbücher und vieles mehr zum Altar.
Auch im Anschluss an den Gottesdienst gab es Afrikanisches zu sehen, zu kaufen und zu schmecken. Vor dem Eingang zur Kirche hatten Schüler der SMV der Werkrealschule Gäufelden, unterstützt von ihren Lehrern Christel Oeding und Peter Kümmel, einen Stand aufgebaut, an dem die Besucher Waren aus dem fairen Handel erstehen konnten. Auch boten sie Kunsthandwerkliches aus Uganda an; der Reinerlös aus deren Verkauf kommt der Organisation “Tukolere Wamu” zugute, einem Verein zur Förderung von Selbsthilfeinitiativen in Afrika. Des Weiteren konnten sich die Besucher über diverse Projekte der Gemeinde im Kongo und im Senegal informieren. Nach einem ebenfalls afrikanischen Mittagessen – wahlweise einem marokkanischen Kichererbseneintopf oder einer Maffé-Variation, hinter der sich Geschnetzeltes vom Schwein verbirgt – hielt Pfarrer Franz Pitzal aus Renningen einen eindrücklichen Diavortrag über seine Reise in den Senegal, wo er im März letzten Jahres unter anderem einige Projekte besucht hat, die mit Hilfe von Sternsingergeldern angestoßen worden waren.
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