inFranken.de, 24.07.2017: Mehr als ein Hauch von Afrika

Groß und Klein erfuhren in Stadtsteinach viel vom Leben auf dem fremden Kontinent.

Für die Kinder, die zum Afrikatag nach Stadtsteinach gekommen waren, war klar, dass ein Fußball aus Leder sein muss. Bestenfalls könne man mit einem Ball aus Plastik spielen. Doch Joseph Balisanyuka hatte eine ganz andere Idee. Er zeigte den neugierigen Kindern, wie aus Papier und Schnur ein Fußball werden kann. “Ich kann das gar nicht glauben”, sagte Johann Rummer (9) und half beim Schnüren. In kleinen Gruppen erfuhren die Kinder, wie in Afrika Erdnüsse gestampft werden. Karla Müller (5) wollte wissen, wie die afrikanischen Frauen ihre Kinder bei der Arbeit mit sich herumtragen. Die Kinder werden mit einem Tuch auf den Rücken gebunden, können so immer dabei sein. Wieder an anderen Stationen konnten die Stadtsteinacher Kinder probieren, wie es ist, Kanister auf dem Kopf zu balancieren. Ohne Wasser natürlich.

Beim Afrika-Wochenende erklärten Gertrud Schweizer-Ehrler und Joseph Balisanyuka, Vorsitzender des Aufsichtsrates von Salem Brotherhood Uganda, wie die Menschen in Afrika leben. Rachel Asiimwe bereitete in einer Pfanne Chapatis und Rolex zu. Rolex sind Fladen mit Eiern, auf Wunsch auch mit Gemüse gefüllt. “So essen die Menschen in Uganda”, so Rachel Asiimwe.

Gertrud Schweizer-Ehrler und Joseph Balisanyuka erklärten, wie Salem Uganda schon seit mehr als 25 Jahren vor Ort Fluchtursachen bekämpft. Salem international engagiert sich in der Nähe von Mbale im Südosten Ugandas. Dort hat Salem Krankenhäuser, ein Kinderheim und Ausbildungseinrichtungen aufgebaut. “Junge Frauen können sich vor Ort zu Dorfgesundheitshelfern und Hebammen oder Krankenschwestern ausbilden lassen”, erklärt Gerhard Lipfert.
Außerdem unterhält Salem Schneiderwerkstätten. Hunderte Frauen nähen für Salem, Salem verkauft die bunten Kleider und erzielt dadurch Einnahmen. Ein wichtiges Betätigungsfeld von Salem Uganda sind außerdem Baumpflanzaktionen, Umweltarbeitsgemeinschaften. Sogar eine Baumschule wurde gegründet. “Wir haben in Uganda brennstoffsparende Öfen gebaut, die mit Kaffeebohnenschalen geheizt werden.

Auch Alltags- und Kultgegenstände aus Afrika wurden gezeigt. Zu sehen waren Masken, Trommeln, Instrumente, Figuren, aber auch einige Ritual-Messer und Dolche, Beschneidungsmesser. Sogar ein großes Messer, mit dem einst Ehebrechern die Zunge herausgetrennt wurden, war in der Ausstellung.

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