Juli 2012: Als Missionar in Afrika

Liebe Freunde in der Heimat,

Als ich am Sonntag, dem 1. Juli, im Heim für behinderte Kinder, dem „Centre Heri Kwetu“, den Gottesdienst hielt, dachte ich daran, dass an diesem Tag in meiner Heimatgemeinde Nenzingen das St Ulrichs-Fest, das Kirchenpatrozinium, gefeiert wurde und dass ich bei der selben Gelegenheit vor 40 Jahren, allerdings am 9. Juli, durch Erzbischof Hermann Schäufele zum Priester geweiht worden war. Am Nachmittag habe ich noch einmal die Hörkassette von der Priesterweihe angehört.
Am folgenden Freitag bin ich mit dem Schiff nach Goma am Nordufer des Kivu-Sees gefahren und habe dort die Exerzitien, d.h. eine Woche lang geistliche Einkehrtage, gemacht und somit den eigentlichen Jahrestag der Priesterweihe in Ruhe verbracht. Dabei habe ich mich in Dankbarkeit erinnern können, dass Gott mich in all diesen Jahren geführt und besonders in manchen Gefahren beschützt hat, dass ich mit vielen Menschen zusammengearbeitet habe und dass mich viele gute Menschen begleitet und bei meiner Tätigkeit hier im Kongo unterstützt haben.
Ich möchte mich bei Herrn Pfarrer Jürgen Faulhammer mit meiner Heimatpfarrei ganz herzlich bedanken, dass sie sich am Ulrichsfest wieder an meine Priesterweihe erinnert und mich mit ihrem Gebet begleitet haben. Ich habe mich gefreut, dass sie an diesem Tag den Klingenbeutel für meine Missionstätigkeit durchgeführt haben. Nach erster Benachrichtigung sind dabei etwa 550,-€ zusammengekommen. Da dieses Geld in Erinnerung an meine Priesterweihe als Afrikamissionar gespendet wurde, möchte ich es für die Ausbildung unserer jungen afrikanischen Missionare verwenden, die unsere Arbeit hier fortsetzen werden.
Ich erinnere mich noch an eine kleine Anekdote: Als ich vor drei Jahren in der Pfarrei Burhiba zu Fuss zu einer Aussenstation unterwegs war, unterhielt ich mich mit einer Frau. Da begegneten wir einer anderen Frau, die mich noch nicht kannte und erstaunt war, dass wir uns auf „Mashi“ unterhielten. Meine Begleiterin antwortete: >Aber der Pater ist doch ein „Mushi“<.
Dazu folgende Erklärung: Das Gebiet um Bukavu heisst „Bushi“. Ein Stammesangehöriger ist ein „Mushi“; mehrere davon sind „Bashi“, welche die Stammessprache „Mashi“ sprechen.
Schliesslich möchte ich das Gedicht unserer Heimatdichterin Luitgard Feucht wiederholen, das bei meiner Priesterweihe vorgetragen wurde (siehe im Anhang).

Viele herzliche und dankbare Grüsse sendet Euch
Clemens

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