Rebland-Kurier, 17. Januar 2007

Heitersheim/Gallenweiler. „Ich wollte schon als fünfjähriges Mädchen nach Afrika“, erzählt Gertrud Schweizer-Ehrler. Diese Flausen hatte ihr ursprünglich ein Onkel in den Kopf gesetzt, der im Kongo als Priester und katholischer Missionar lebte und in ihrer Kindheit alle drei Jahre nach Deutschland zu Besuch kam. Seinen Schilderungen und Erzählungen lauschte sie leidenschaftlich. Mit 18 Jahren packte Ehrler-Schweizer zum ersten Mal ihr Köfferchen und zog für sechs Wochen auf den Kontinent ihrer Träume, nach Kongo. Aus den Flausen entfachte eine tiefe Liebe für das Land, die sie nicht mehr losließ. Heute noch bezeichnet sie Afrika als ihre zweite Heimat. Die 45-jährige Mutter zweier Kinder wuchs in Böbingen an der Rems als mittleres von fünf Kindern in einer Bauernfamilie auf. Nach ihrem ersten Ausflug auf den heißen Kontinent stand ihr Entschluss fest: Sie wolle um jeden Preis in Afrika leben und arbeiten. 1982 machte die gebürtige Schwäbin eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester an der Unihautklinik in Tübingen. Schon dort schummelte sie sich unter die Studenten in die Tropenkurse. Am „Deutschen Institut für ärztliche Mission“ wappnete sie sich mit einem Basisgesundheitskurs für ihre Afrika-Reise, bis endlich das passende Angebot ins Haus flatterte. Im Land ihrer Träume lernte sie aber auch den Mann ihres Lebens kennen: den Heitersheimer Josef Ehrler, dessen missionarischer Geist ihn als landwirtschaftlichen Entwicklungshelfer ebenfalls auf den heißen Kontinent verschlagen hatte. Insgesamt hatte Gertrud Schweizer-Ehrler fast zehn Jahre in Uganda verbracht. Nach ihrer gemeinsamen Rückkehr 1995 lag den Ehrlers viel daran, ihre reichen Erfahrungen und vielseitigen Kontakte weiterzuleben. Noch im selben Jahr gründeten sie den Verein „Tukolere Wamu“ zur Förderung von Selbsthilfe in Afrika, eine rein ehrenamtliche Tätigkeit. Alles was erfolgreich umgesetzt wurde, die positive Rückmeldung der Menschen und deren Dankbarkeit bereichern Schweizer-Ehrlers Leben.

Dass sie vielseitig engagiert und sozial eingestellt ist, beweist die Wahl-Gallenweilerin auch durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Elterninitiative Gallenweilers.

Heike Loesener
Reblandkurier