Schwäbische Zeitung, 16. September 2009

Hörnles packen die Koffer für Uganda

UMMENDORF – Heimisches Bier, Landjäger und Werkzeug werden Franz und Elsbeth Hörnle aus Ummendorf in ihren Koffer packen, bevor sie am 8. November nach Uganda reisen. Mit ihnen fliegen 19 Freunde und Bekannte von Reinhold, dem Sohn der Hörnles, der seit 14 Monaten als Entwicklungshelfer in Lira arbeitet.

Manche Teile des Urwalds in Uganda sollen aussehen wie ein Märchenwald. Bäume, an denen Algen wachsen, gebe es dort, weil es so feucht sei. Und den dort lebenden Berggorillas könne man sich auf bis zu vier Metern nähern. Die Eltern von Reinhold Hörnle kennen das Land, in dem ihr Sohn seit 14 Monaten lebt, nur aus Erzählungen. Es sind die Reiseberichte von Alexandra Musenbock aus Biberach. Sie besuchte ihren Lebensgefährten in dem ostafrikanischen Binnenstaat, begleitete ihn bei seiner Arbeit als Mikrofinanzierungsberater für sogennante Spargruppen in abgelgene Dörfer des nördlichen Ugandas. Der Banker aus Deutschland unterstützt Afrikaner, die größtenteils von der Landwirtschaft oder vom Handwerk leben, auf dem Weg zu einem Kleinstkredit.

Sohn hat Reiselust im Blut

“Ich habe Reinhold damals ermutigt, sich für den Job zu bewerben”, erzählt Alexandra Musenbock. Damals rechnete sie allerdings nicht damit, dass es so schnell klappt. Für Franz Hörnle kam dieser Schritt keineswegs überraschend. Im Ausland zu arbeiten, davon habe sein Sohn schon immer geträumt. Reiselustig sei er schon seit seinem 16. Lebensjahr gewesen. “Da hat er sich mit einem Rucksack an die B 30 gestellt und trampte zusammen mit einem Freund bis nach Nizza”, sagt Franz Hörnle. Die halbe Welt habe er seither bereist. Jetzt fliegt ihm die Familie hinterher. Mit dabei sind viele Freunde und Bekannte von Reinhold Hörnle, die meisten kennt er aus dem Musikverein.

Durchs Land führen wird Gertrud Schweizer-Ehrler, die Gründerin des Vereins Tukolere Wamu. In Uganda hat sie neun Jahre im Kinderdorf in Salem gearbeitet, in dem sich auch Hörnle engagiert. Seine Eltern freuen sich auf die Rundreise und vor allen auf ihren Sohn, doch auch die Angst schwingt mit. “Wenn die Unruhen wieder ausbrechen würden, das macht mir Sorge”, sagt Elsbeth Hörnle.

Bürgerkrieg hinterlässt Narben

Die Spuren des Bürgerkriegs hat auch Alexandra Musenbock besonders an der Grenze zum Sudan gesehen. “Dort stehen noch UN-Zelte, in machnen leben Menschen, die sich nicht in ihre Dörfer zurücktrauen”, sagt sie. Bei Begegnungen mit Ugandern habe sie die Menschen als vorsichtig höflich und dennoch neugierig empfunden. “Die wollen wissen, was ein Weißer in ihrem Land macht, wie Deutschland ist und wie hoch dort der Brautpreis ist”, so Musenbock. Sie habe daraufhin erklärt, dass man in Deutschland ohne Rinder, Getreide oder andere Ware heiraten kann und man bei einer Scheidung auch nichts zurückbezahlen muss. Zumindest keine Rinder.

UMMENDORF – Heimisches Bier, Landjäger und Werkzeug werden Franz und Elsbeth Hörnle aus Ummendorf in ihren Koffer packen, bevor sie am 8. November nach Uganda reisen. Mit ihnen fliegen 19 Freunde und Bekannte von Reinhold, dem Sohn der Hörnles, der seit 14 Monaten als Entwicklungshelfer in Lira arbeitet.

Manche Teile des Urwalds in Uganda sollen aussehen wie ein Märchenwald. Bäume, an denen Algen wachsen, gebe es dort, weil es so feucht sei. Und den dort lebenden Berggorillas könne man sich auf bis zu vier Metern nähern. Die Eltern von Reinhold Hörnle kennen das Land, in dem ihr Sohn seit 14 Monaten lebt, nur aus Erzählungen. Es sind die Reiseberichte von Alexandra Musenbock aus Biberach. Sie besuchte ihren Lebensgefährten in dem ostafrikanischen Binnenstaat, begleitete ihn bei seiner Arbeit als Mikrofinanzierungsberater für sogennante Spargruppen in abgelgene Dörfer des nördlichen Ugandas. Der Banker aus Deutschland unterstützt Afrikaner, die größtenteils von der Landwirtschaft oder vom Handwerk leben, auf dem Weg zu einem Kleinstkredit.

Sohn hat Reiselust im Blut

“Ich habe Reinhold damals ermutigt, sich für den Job zu bewerben”, erzählt Alexandra Musenbock. Damals rechnete sie allerdings nicht damit, dass es so schnell klappt. Für Franz Hörnle kam dieser Schritt keineswegs überraschend. Im Ausland zu arbeiten, davon habe sein Sohn schon immer geträumt. Reiselustig sei er schon seit seinem 16. Lebensjahr gewesen. “Da hat er sich mit einem Rucksack an die B 30 gestellt und trampte zusammen mit einem Freund bis nach Nizza”, sagt Franz Hörnle. Die halbe Welt habe er seither bereist. Jetzt fliegt ihm die Familie hinterher. Mit dabei sind viele Freunde und Bekannte von Reinhold Hörnle, die meisten kennt er aus dem Musikverein.

Durchs Land führen wird Gertrud Schweizer-Ehrler, die Gründerin des Vereins Tukolere Wamu. In Uganda hat sie neun Jahre im Kinderdorf in Salem gearbeitet, in dem sich auch Hörnle engagiert. Seine Eltern freuen sich auf die Rundreise und vor allen auf ihren Sohn, doch auch die Angst schwingt mit. “Wenn die Unruhen wieder ausbrechen würden, das macht mir Sorge”, sagt Elsbeth Hörnle.

Bürgerkrieg hinterlässt Narben

Die Spuren des Bürgerkriegs hat auch Alexandra Musenbock besonders an der Grenze zum Sudan gesehen. “Dort stehen noch UN-Zelte, in machnen leben Menschen, die sich nicht in ihre Dörfer zurücktrauen”, sagt sie. Bei Begegnungen mit Ugandern habe sie die Menschen als vorsichtig höflich und dennoch neugierig empfunden. “Die wollen wissen, was ein Weißer in ihrem Land macht, wie Deutschland ist und wie hoch dort der Brautpreis ist”, so Musenbock. Sie habe daraufhin erklärt, dass man in Deutschland ohne Rinder, Getreide oder andere Ware heiraten kann und man bei einer Scheidung auch nichts zurückbezahlen muss. Zumindest keine Rinder.

(Erschienen: 16.09.2009)

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