Schwäbische Zeitung, 29.06.2020: Tukolere Wamu leistet Präventions- und Nothilfe in den Partnerländern

Der Afrikaverein Tukolere Wamu leistet in der Corona-Krise Präventions- und Nothilfe in den Partnerländern. Eines der Ziele des Afrikavereins ist laut Pressemitteilung die Hilfe zur Selbsthilfe. Normalerweise würden Projekte unterstützt, die die Menschen in den Partnerländern nachhaltig unterstützen. In wenigen Ausnahmen würden laufende Kosten oder Nahrungsmittel finanziert. „Die Corona-Krise ist eine der Ausnahmen, in der wir dringend Solidarität brauchen und Nothilfe finanzieren“, so Gerlinde Brünz, die Zweite Vorsitzende des Vereins.

In Uganda seien circa 800 Fälle von Corona verzeichnet. Der Lockdown sei inzwischen reduziert. Die Menschen dürften sich tagsüber wieder frei bewegen, allerdings herrsche ab 18 Uhr die Ausgangssperre. Die Prüfungsklassen dürften wieder in die Schule. Doch durch den massiven Lockdown drohe große Armut und Hungersnot.

Zahl der Unterernährten hat zugenommen

Ein Großteil der Bevölkerung lebe vom Handel, dieser wäre in der Zeit von Mitte März bis Mitte Juni nicht mehr möglich gewesen. Im SALEM Hospital und im Buchanagandi Gesundheitszentrum habe die Zahl der Unterernährten bereits zugenommen. Hier hätten Nahrungspakete mit Bohnen, Mais- und Sojamehl an die Ärmsten ausgeben werden können. Um in den Dörfern das hygienische Händewaschen zu ermöglichen, hätten die Menschen einfache, aus fünf Liter Kanistern und Holzgestell hergestellte Handwaschvorrichtungen überreicht werden, sogenannte Tipi-taps.

In Togo würden ca. 600 Fälle angegeben. Auch hier unterstütze Tukolere Wamu zahlreiche Hygieneprojekte und Nahrungsmittel-Nothilfen für Familien. Demnächst würden in Togo die Schulen wieder geöffnet werden. Der Projektpartner Momo Adzagba sorge sich, dass es dann zu einer weiteren Ausbreitung kommen könnte. Deshalb seien schon einige Schulen mit Handwaschvorrichtungen, Seife, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken ausgestattet worden. Das von der Aktion „Helfen bringt Freude“ unterstützte Seifenprojekt hätte die Produktion einstellen müssen, würde aber bald wieder starten, denn Seife würde im Kampf gegen das Virus dringend benötigt werden.

Rebellentätigkeit im Ostkongo neu entfacht

In Mahagi, im Ostkongo, komme noch eine weitere Problematik massiv auf die Menschen zu. Die Rebellentätigkeit sei neu entfacht und habe viele Menschen aus ihren Dörfern in Richtung der Städte Mahagi, Luga und Ngoé vertrieben. Sie suchten Schutz in den Pfarreien und den Schulen. Es drohe eine große Hungersnot. Der Projektpartner Pater Ekut habe den Verein dringend um Nothilfe für Nahrungsmittel und Gesundheitshilfe angefragt.

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